Am 1. November wird das Allerheiligen-Fest gefeiert, am 2. November Allerseelen. Eine Variante des Allerseelen-Festes ist der Tag der Toten in Mexiko. An diesem Tag (auf Spanisch: Día de los Muertos) gedenken die Mexikaner den verstorbenen Angehörigen, die als Geister zu ihnen kommen. Zur Ehrung der Verstorbenen stehen umfassende Vorbereitungen an: Grabpflege, Dekoration (z.B. mit Totenschädeln) und Schmückung der Altäre mit Blumen, Kerzen und Girlanden.
Der Besuch der Toten
Die ganze Familie (tot wie lebendig) kommt gewissermaßen zusammen. Die zugrunde liegende Vorstellung ist, dass die Geister der Verstorbenen ihre Familien besuchen kommen, um mit ihnen zu feiern. Die Seele ist also nach diesem Glauben nicht tot, sie verweilt im Jenseits und kann ins Diesseits zurückkehren. Der Tod ist folglich nicht das Ende, die Seele durchlebt nur verschiedene Daseins-Ebenen.
Geister
Die Verstorbenen erscheinen nach dieser Tradition für einen gewissen Zeitraum. Sie sind willkommen und feiern mit den Lebenden. So lautet jedenfalls die Vorstellung. In anderen Kontexten werden die Geister der Toten als rastlose Seelen gesehen – und das zum Teil auch in einem düsteren Licht. Denn wer sagt, dass alle Geister gute Absichten haben?
Was wäre, wenn eine Prostituierte im Schlaf Geistern begegnen würde? Wenn es sich um Seelen handeln, die Rache fordern? Was wäre, wenn diese Prostituierte Shanra heißen würde und sie tatsächlich diesem Albtraum ausgesetzt wäre? Denn das ist ihr Name und sie hat es wirklich mit Geistern zu tun.
„Immer wieder träumt Shanra von einem himmlischen Dasein als Apsaratänzerin in den heiligen Tempeln von Angkor Wat. Doch ihre Träume werden auch von Geistern beherrscht. Es sind die Opfer des Völkermordes der Khmer Rouge, darunter auch ihre Ahnen; rastlose, Seelen aus dem düsteren Reich des Jenseits, und sie fordern Rache! Wird Shanra sich von diesen Träumen befreien und den Geistern Frieden schenken können? Zusammen mit ihrem Bruder begibt sie sich auf einen grausamen Rachefeldzug. Denn die wahren bösen Geister wandeln immer noch auf Erden; Barangs – Ausländer.“
Die Welt der Geister in Roulette Khmer
Carl Isangard, Autor von „Roulette Khmer: Tanz der langen Stunden einer kambodschanischen Rachegöttin inmitten eines makabren Kammerspiels“ erzählt jene Geschichte.
Worum geht es?
In der steinzeitkommunistischen Hölle der Roten Khmer erlebt die kleine Shanra ein böses Erwachen, nachdem man ihre Eltern wie Schlachtvieh in einen Lastwagen gepfercht hat, um sie in eines der zahlreichen grauenvollen Arbeitslager zu verschleppen. Es ist eine Deportation ohne Wiederkehr.
Die erwachsenen Shanra schafft als Prostituierte in Bars an. Sie ist eine Überlebenskünstlerin, die sich trotz ihrer traumatischen Vergangenheit nicht unterkriegen lässt. Eine Tigerin mitten im urbanen Dschungel Phnom Penhs, der Hauptstadt Kambodschas. Ausgestattet mit scharfen und stets gewetzten Krallen. Gesegnet mit überdurchschnittlicher Intelligenz und nicht zuletzt mit einer unglaublichen Verschlagenheit …
Immer wieder träumt Shanra von einem himmlischen Dasein als Apsaratänzerin in den heiligen Tempeln von Angkor Wat. Doch ihre Träume werden auch von Geistern beherrscht. Es sind die Opfer des Völkermordes der Khmer Rouge, darunter auch ihre Ahnen; rastlose, Seelen aus dem düsteren Reich des Jenseits, und sie fordern Rache! Wird Shanra sich von diesen Träumen befreien und den Geistern Frieden schenken können? Zusammen mit ihrem Bruder begibt sie sich auf einen grausamen Rachefeldzug. Denn die wahren bösen Geister wandeln immer noch auf Erden; Barangs – Ausländer. Und diese werden in dem südostasiatischen verlorenen Paradies alle zu Verlierern, früher oder später, sofern sie es nicht schon sind…
Diese äußerst lästigen Ausländer empfinden nicht nur Verachtung und Feindseligkeit gegeneinander, sondern auch gegenüber der einheimischen Bevölkerung, deren Kultur, vor allem gegenüber den Frauen Kambodschas. Besonders die sogenannten „blauen Khmer“ sind für Shanra die roten Terrorbrigaden und zugleich die zu anfangs der 1990er Jahre in Kambodscha stationierten Blauhelmsoldaten, die ihre Heimat mit Aids verseuchten.
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Zum Autor:
Carl Isangard wurde als Sohn einer deutschen Profitänzerin 1957 in Luzern geboren. Er erlernte den Beruf des Kellners, absolvierte in Zürich eine klassische Gesangsausbildung, war jahrelang Fabrikarbeiter und später in einem Großkonzern als Portier angestellt, wo er intensiv mit dem Schreiben begann. Eines Tages wanderte er nach Thailand aus und versuchte dort zusammen mit seiner damaligen, einheimischen Frau eine Existenz zu gründen. Nach Anbruch der Asienkrise kehrte er allein und völlig abgebrannt wieder in die Schweiz zurück. Seit 1998 ist er vorwiegend als Consulter tätig.
Längere Aufenthalte in den USA (er trat in Las Vegas in einem Casino gelegentlich als Sänger auf), Brasilien, Thailand, Hongkong, Kambodscha und Vietnam dienten dem Autor als Inspiration für seine Short Storys, Satiren, Novellen und Romane.
Ende der 1980er Jahre wurde seine erste Satire in einer Provinzzeitung veröffentlicht. Später folgten diverse Artikel in verschiedenen Regionalzeitungen sowie zwei Beiträge für die Horror Story der Woche in der John Sinclair Serie, dann Prosatexte in satirischer Form. Ende der 1990er Jahre mehrere Tatsachenberichte in der Gazette „Gasseziitig Lozärn“.
2013 der Erzählband „Brauerei Bizarro – Storys und Satiren über Freaks & Furien“ und 2017 der Abenteuerroman „Private Stripper – Die bizarre Story eines Dirty Dancers der 1980er und 1990er Jahre“; beide bei edition winterwork. Vom Januar 2016 bis Mai 2018 alle vierzehn Tage Publikationen der Fortsetzung seines Tatsachenromans „Ausgewandert und abgebrannt – Rückkehr in die helvetische Kälte“ im deutsch-thailändischen Presseorgan wochenblitz.com unter dem Pseudonym Carl Gemser.