Berlin (ots) –
Es waren große Worte, die der Regierende Bürgermeister, sein Stadtentwicklungssenator und nicht zuletzt der Verantwortliche für die weitere Entwicklung des ehemaligen Flughafenareals in Tegel wählten.
Hier entstehe eine “Modellstadt der Zukunft”, das “größte nachhaltigste Holzbauquartier” der Welt und überhaupt ein Nachnutzungsprojekt, “auf das die ganze Welt schaut”. Und tatsächlich hat dieses fünf Quadratkilometer große Stück Berlin schon aufgrund seiner schieren Ausmaße ein gewaltiges Potenzial, von dem andere europäische Metropolen nur träumen können.
Doch den großen Worten müssen nun auch große Taten folgen, damit die “TXL Urban Tech Republic” nicht, wie schon der Bau des Hauptstadtflughafens BER, zur globalen Lachnummer wird. Auch der sollte ja, die Berliner erinnern sich, ein “Weltstadtflughafen” sein, um den uns die ganze Welt beneidet.
Dass es leider anders kam, hat auch mit Berliner Selbstüberschätzung zu tun, mit der leider noch nicht ganz überwundenen Überzeugung, man wisse ja schließlich selbst am besten, wie Planen und Bauen gehe. Das war schon einmal ein teurer Irrtum, an dessen finanziellen Lasten die Steuerzahler noch viele Jahre zu tragen haben werden.
Tegel sollte deshalb vor allem Verpflichtung sein, es diesmal besser zu machen und alle hehren Ziele genau unter die Lupe zu nehmen. Natürlich ist es beispielsweise richtig, auf den nachwachsenden und in Brandenburgs Wäldern reichlich vorhandenen Rohstoff Holz zu setzen.
Sollte sich aber herausstellen, dass die märkische Kiefer nicht die gleiche Eignung und Kosteneffizienz hat wie andere ebenfalls nachhaltige Baustoffe, darf es kein falsches Beharren geben. Nach dem Pannenflughafen BER brauchen wir keine Pannen-Nachnutzung Tegel.
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