Sa. Okt 5th, 2024

Mit zunehmendem Alter steht Männern immer weniger eigenes Testosteron zur Verfügung. Anzeichen dafür sind meist ab dem mittleren Lebensabschnitt zu verzeichnen. Wenn der Patient das als Belastung empfindet, kommt eine Substitution in Betracht. Dazu gibt es mehrere Produkte: Salben, Injektionen und spezielle Pflaster. Um die Nebenwirkungen von Testosteron auf ein vertretbares Ausmaß zu beschränken, sind mehrere Faktoren zu beachten.

Testosteron ist das Männer-Hormon schlechthin. Es bringt das Sexleben auf Touren und ist für die körperliche Leistungsfähigkeit sowie für den Muskelaufbau wichtig. Im mittleren Lebensalter, etwa ab 35, geht die endogene Produktion um ca. 1 % pro Jahr zurück. Weil der Prozess so langsam ist, werden die ersten Probleme meist erst ab dem fünften Lebensjahrzehnt bemerkt: abnehmende Muskelmasse und wachsende Fettpolster, schlechtere Beweglichkeit sowie Probleme mit der sexuellen Potenz. Darüber hinaus können psychische Störungen (Depressionen) und abnehmende Agilität auftreten.

Diese Veränderungen üben oft einen starken Leidensdruck aus. Viele Betroffene bitten daher ihren Arzt, den Mangel mit Medikamenten auszugleichen. Doch der synthetische Ersatz birgt Gefahren und ist nicht immer zielführend.

Zuerst gilt es herauszufinden, ob wirklich ein hormonelles Problem vorliegt. Wenn ja, dann kommt eine Substitution in Betracht. Im Verlauf der Behandlung wird das Hormon dem Organismus von außen dargereicht. Dafür stehen mehrere Applikationsformen zur Verfügung, wie etwa Salben, Injektionen, Tabletten oder Pflaster.

Wer eine solche Therapie in Erwägung zieht, muss allerdings mehrere Faktoren berücksichtigen. Primär ist zu beachten, dass der Testosteronspiegel nicht über das natürliche Maß hinaus angehoben wird. Bei zu hoher Dosis sind die Nebenwirkungen von Testosteron unangenehm bis gefährlich. Oft sind es Verhaltensänderungen, wie etwa eine erhöhte Aggression. Auf lange Sicht schrumpfen die Hoden und die Potenz wird beeinträchtigt. Ärztliche Unterstützung, inklusive einer regelmäßigen Kontrolle der Blutwerte, ist erforderlich, um die Risiken auf ein vertretbares Ausmaß zu beschränken.

Aus medizinischer Sicht sind solche Therapien nur vertretbar, wenn die Anhebung des Hormonspiegels auf eine normale Höhe angestrebt wird, sagt Wolfgang Bühmann, Facharzt für Urologie und Pressesprecher des Berufsverbandes der Urologen. Unter der Voraussetzung, dass die Werte innerhalb der Norm liegen, ist die Substitution unschädlich. Eine dringende Gegenanzeige gibt es: In den Voruntersuchungen ist sicherzustellen, dass der Patient nicht an Prostatakrebs oder einer Vorstufe leidet, denn das Wachstum des Tumors wird durch das Hormon gefördert.

Noch zurückhaltender ist übrigens die Position der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin (DGIM). 2010 wurde eine Studie vorzeitig beendet, weil bei einigen der älteren Teilnehmer Probleme mit Herz- und Kreislauf auftraten. Die DGIM empfiehlt, die Substitution nur bei schwerwiegenden Gründen einzuleiten und bei bestehenden bzw. früheren Krankheiten des kardiovaskulären Systems erhöhte Vorsicht walten zu lassen.

Mögliche Nebenwirkungen, vor allem bei Zufuhr synthetischer Testosterone und Verwendung hoher Dosen, sind:

* Leber- und Nierentumorbildung
* Schädigung des Herzmuskels
* Herzrhythmusstörungen
* Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems
* Störung des Fettstoffwechsels, der Blutgerinnung und des Gefäßsystems
* Ablagerungen an den Gefäßwänden
* Erhöhung der Cholesterinwerte
* Arteriosklerose
* Blutgerinnsel im Gehirn/Schlaganfall
* Thrombosegefahr
* Gynäkomastie (Anschwellen der Brustdrüsen beim Mann) durch Aromatisation
* Vergröberung der Gesichtszüge
* Beschleunigte Skelettreife
* Veränderung der Schilddrüsenfunktion
* Zunahme des Unterhautfettgewebes und Wassereinlagerung im Gewebe durch Aromatisation
* Vergrößerung der Talgdrüsen der Haut
* Ausbildung von normaler Akne und „Steroid-Akne“
* Veränderung der Haarverteilung (z. B. Haupthaarausfall und Vermehrung der Körperbehaarung)
* Gefühlsschwankungen
* Negative Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit
* Psychische Erkrankungen (z. B. Depression)
* Abnahme des Hodenvolumens und der Spermienzahl (nicht immer ganz reversibel)
* Schwächung des Immunsystems

Die schwersten Nebenwirkungen treten bei Personen auf, die Testosteron als Dopingmittel im Sport verwenden. Viele Beispiele sind im Kraftsport bzw. im Bodybuilding zu finden. Trotz engmaschiger Kontrollen ist der Missbrauch von Testosteron und anderen Anabolika unter Profis an der Tagesordnung.

Jen Sturm
Jensturm GmbH & Co. KGaA, Markt 11, 34369 Hofgeismar

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https://dopingmittel-sport.info/nebenwirkungen-von-testosteron

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Von jensturm

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