Mi. Dez 18th, 2024

Auf diesen Seiten tummeln sich Elfen, Feen, Meerjungfrauen, Wichtel, Kobolde, Zwerge, Hexen und Einhörner.

 

Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde

Dieses Buch lädt den Leser mit seinen märchenhaften und lehrreichen Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Feen zu einer Reise in die bunte Welt der Fantasie ein. Mit seinen lustigen Ausmalbildern ist es für Kinder ebenso geeignet wie für all jene, die im Herzen jung geblieben sind.

 

Leseprobe aus dem Buch

Der Wichtel

Luzie lehnte traurig ihr kleines Gesicht an die Fensterscheibe und schaute auf die Straße hinaus. Dort wirbelte der Wind lustig die Schneeflocken durcheinander, alles war weiß, sogar die roten Dächer der Großstadthäuser. Aber Luzie konnte sich nicht so recht darüber freuen, denn ihre Mutter lag krank auf dem Sofa. Luzie hatte schon lange keinen Vater mehr und es gab auch keine Verwandten, die sich um das kleine Mädchen kümmerten. Luzie hatte Hunger, das war nichts Neues, denn das Geld war knapp und oftmals fehlte es am Nötigsten.

So waren auch ihre Stiefel schon abgetragen und nicht mehr winterfest, sie ließen Schnee und Feuchtigkeit durch. Aber heute war zum Glück Sonntag und die Schule war geschlossen.

„Luzie, komm zu mir“, sagte die Mutter leise und das Mädchen ließ sich zu ihren Füßen nieder. Es war kalt in der kleinen Stube, denn auch Kohlen waren teuer.

„Erzählst du mir von den Wichteln?“, fragte Luzie gespannt.

„Ja, ich erzähle dir eine Geschichte, die sich wirklich so zugetragen haben soll“, erwiderte die Mutter. „Also, es war vor langer Zeit, da lebte im Ort ein armer Bauer. Er hatte nur eine Kuh, die wenig Milch gab und drei Hühner, die keine Eier legten. So ernährte er sich von den wenigen Früchten seiner Bäume und trank hin und wieder ein wenig Milch.“

„Haben ihm denn die Nachbarn nichts abgegeben?“, fragte Luzie.

„Kind, du weißt doch wie es ist, er wollte sicherlich niemanden fragen und vielleicht waren die Nachbarn ja auch arm.“

„Es könnte aber anders sein, wenn sich die Menschen gegenseitig helfen würden“, überlegte Luzie laut.

„Willst du denn nun die Geschichte weiterhören?“ Das Mädchen nickte heftig mit dem Kopf. „Also eines Tages kam ein kleines Männchen auf den Hof und bat den Bauern um etwas zu essen und zu trinken. Da sagte der Bauer: ,Ich teile gern mit dir die Milch und das Obst, aber meine Hühner legen keine Eier.‘ So teilte der Bauer das Wenige, was er hatte mit dem kleinen Männchen, das kaum satt zu bekommen war. ,Ich segne dich für all das Gute, das du mir getan hast‘, sagte es noch bevor es weiterzog. Am nächsten Morgen konnte der Bauer kaum glauben, was er da sah: alle drei Hühner hatten Eier gelegt, die Kuh gab so viel Milch wie noch nie und die Bäume waren voller Obst.“

Die Wangen des kleinen Mädchens glühten vor Aufregung. „Ist der Wichtel irgendwann zurückgekommen?“

„Nein, aber von dem Tag an hatte der Bauer immer genug zu essen, ja, er konnte sogar noch etwas verkaufen und Jahre später hatte er die größte Hühnerzucht im Dorf und lebte gut vom Verkauf der Eier.“

Luzie dachte den ganzen Abend an die Geschichte und bevor sie zu Bett ging stellte sie ihre alten Stiefel draußen auf das Fensterbrett und legte ihren Schokoriegel dazu.

„Lieber Wichtel, ich gebe dir meinen ganzen Riegel. Ich möchte nicht viel, aber bitte bring mir neue Stiefel, durch die kein Wasser kommt und mach meine Mutter wieder gesund“, flüsterte sie leise.

Dann schlief sie beruhigt ein und träumte von vielen kleinen Wichteln, die in der Küche geschäftig hin- und herliefen.

Am nächsten Morgen öffnete sie erwartungsvoll das Fenster. Aber da standen immer noch die alten Stiefel und der Schokoriegel war auch da. „Es ist doch nur eine Geschichte“, sagte sie enttäuscht.

Aus der Küche ertönte ein Schrei und Luzie stürmte los. Hoffentlich war nichts Schlimmes passiert.

Ihre Mutter stand fassungslos vor dem Küchenschrank und hielt ein Papier in der Hand.

„Luzie, ich verstehe es nicht, in der Kaffeedose habe ich das hier gefunden, ich schwöre, es war vorher nicht dort.“

„Was ist das?“ Luzie starrte auf das Papier.

„Es ist ein Wertpapier, auf meinen Namen ausgestellt von deinem Großvater, der schon lange tot ist. Wir haben keine Geldsorgen mehr!“ Sie griff nochmals in die Kaffeedose und zog einen ganzen Beutel Schokoriegel heraus. „Weißt du, wo die herkommen?“, fragte sie erstaunt.

„Es gibt sie also doch die Wichtel“, jauchzte Luzie und tanzte durch die Küche. Dann runzelte sie die Stirn. „Aber anscheinend mögen sie keine Schokoriegel.“

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©byChristine Erdic

 

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

 

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