Wiesbaden (ots) – Verarbeitendes Gewerbe im Februar 2021: Auftragsbestand +1,3 % zum Vormonat
Auftragsbestand 6,9 % über dem Vorkrisenniveau
Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe, Februar 2021
+1,3 % real zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
Reichweite des Auftragsbestands: 7,1 Monate
Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2021 saison- und kalenderbereinigt 1,3 % höher als im Vormonat. Damit stieg der Auftragsbestand im neunten Monat in Folge. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich dabei um 1,9 % und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 1,1 %. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der reale Auftragsbestand im Februar 2021 um 6,9 % höher.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Februar 2021 gegenüber dem Januar 2021 um 2,4 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 1,1 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 1,3 % höher als im Januar 2021.
Auch die Reichweite des Auftragsbestands hat sich weiter erhöht. Sie betrug im Februar 2021 im Verarbeitenden Gewerbe 7,1 Monate und hat einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015 erreicht (Januar 2021: 6,9 Monate). Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag die Reichweite des Auftragsbestands bei 3,7 Monaten (Januar 2021: 3,5 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug sie 10,0 Monate (Januar 2021: 9,7 Monate) und im Bereich der Konsumgüter bei 3,0 Monaten (Januar 2021: 2,8 Monate).
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der letzten 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet. Der jetzt registrierte steigende Auftragsbestand ist das Ergebnis steigender Auftragseingänge bei zuletzt rückgängigen Umsätzen.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.