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In Kiel ist am Montag der neue Mietenspiegel für die Landeshauptstadt vorgestellt worden. Demnach liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete für eine frei finanzierte Wohnung im Monat bei 7,55 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich mit dem Mietenspiegel 2019 ist damit ein durchschnittlicher Mietenanstieg von 11,9 Prozent zu verzeichnen.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen:
„Die Mieten in Kiel steigen. Keine Überraschung, denn warum sollten Handwerks- und Baukosten oder das Einkommen der Mitarbeiter in der Bau- und Wohnunungswirtschaft steigen, die Mieten aber nicht? Mietsteigerungen sind auch das Ergebnis gestiegener Kosten für Vermieter. Interessanter ist die Frage, ob sie übermäßig steigen? Bei den Neuvertragsmieten scheint das in Kiel der Fall zu sein. Gerade im Neubau schlagen sich aber die sprunghaft steigenden Baukosten nieder.
Neuvertragsmieten spiegeln jedoch nicht die volle Realität auf dem Kieler Wohnungsmarkt wider, sondern bilden nur einen kleinen Teil davon ab. Denn es darf nicht vergessen werden, dass der Mietenspiegel lediglich die Neuvertragsmieten der vergangenen sechs Jahre berücksichtigt. Mit anderen Worten: die überwiegende Zahl der Kieler Mieter, die seit vielen Jahren in ihrer preiswerten Wohnung in Kiel lebt, hat eine deutlich geringere Miete. Bei den im VNW organisierten Kieler Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften liegen die durchschnittlichen Bestandsmieten beispielsweise bei rund sechs Euro pro Quadratmeter.
Die Steigerung bei den Neuvertragsmieten ist ferner Ausdruck der großen Attraktivität von Kiel. Es wollen viele Menschen in Kiel leben und suchen eine Wohnung. Diese gestiegene Nachfrage lässt sich nicht von heute auf morgen befriedigen. Inzwischen sind viele neue Wohnungen im Bau, so dass ich damit rechne, dass sich die Dynamik in den kommenden Jahren abschwächen wird.
In Hamburg beispielsweise zeigt sich bereits heute, dass der Bau von Wohnungen nachhaltig den Anstieg der Mieten begrenzt. In der Hansestadt wurden seit dem Jahr 2021 mehr als 80.000 Wohnungen errichtet. Hier liegt der Mietenanstieg seit ein, zwei Jahren unter der allgemeinen Preissteigerungsrate.