Der Holzschiffsbau wird vom Stahlschiffsbau abgelöst. Um die Zeit 1890 wurde bereits 90% Stahl im Schiffbau verwendet. Auf den Werften hatte sich die Technologie grundlegend geändert. Das familiengeführte Unternehmen Maschinenbau Hahn GmbH & Co. KG wurde 1979 in Papenburg an der Ems gegründet. In den ersten Jahren widmete sich das Maschinenbauunternehmen der zerspanenden Fertigung und Montage. Neue Geschäftsbereiche wie die Fördertechnik und Anlagenbau, Wiegetechnik, Tank- und Stahlwasserbau, Revisionen, Instandsetzungen von Maschinen, Sonderanfertigungen, Herstellung von Verschleißteilen und Ersatzteilen, mechanischer Bearbeitung und Zerspanungstechnik erweiterten das Leistungsspektrum kontinuierlich. Jahrelange Erfahrungen hat das Familienunternehmen Maschinenbau Hahn im Spezialgebiet von Stahlwasserbau. Angefangen von Umbauten und Instandsetzungen von Schleusen, Brücken, Anlegepontons sowie Anbauten von neuen Antriebselementen, bis hin zu Neukonstruktionen hat sich Maschinenbau weiterentwickelt erarbeiten deutschlandweit Lösungen.
Neue Technologien eröffnen neue Möglichkeiten im Schiffsbau: Vom Nieten zum Schweißen
Anstelle von Beilen, Stemmeisen und Raspeln bestimmten jetzt maschinelle Blechscheren, Bohrmaschinen und hydraulische Niethämmer die Arbeiten. Nieten war die übliche Verbindungsmethode. Beim Bau eines Schnelldampfers um die Jahrhundertwende mussten über 100 Millionen Nieten eingeschlagen werden – eine unvorstellbare Anzahl, so Jens Hahn. Kein Wunder, wenn einige Nieten vergessen wurden. Die Wasserdruckprüfung zeigte deutlich, wo keine Nieten waren – 500 bis 600 offene Nietlöcher waren keine Seltenheit.
Hohe Risiken in der Handelsschifffahrt – erste Bauvorschriften entstehen
Die Arbeit wurde gefährlicher. 1855 veröffentlichte Lloyd erste Bauvorschriften für eiserne Schiffe. Eine Aufsichtsbehörde überwachte die Einhaltung der Vorschriften und bestätigte die Sicherheit der Schiffe, bevor sie im Register eingetragen und versichert werden konnten. 1888 brachte diese Aufsichtsbehörde, jetzt allgemein als “Lloyd” bezeichnet, Bauvorschriften für stählerne Schiffe heraus. Das Schweißen erwähnte dieses Vorschriftenwerk vorläufig nicht, erläutert Jens Hahn. Bereits 1688 trafen sich Reeder, Kapitäne und Händler in Edward Lloyds Kaffeehaus unweit des Londoner Tower und erarbeiteten Vereinbarungen, um das hohe Risiko der Handelsschifffahrt auf breite Schultern zu verteilen. Jens Hahn erläutert, dass sich daraus das größte Versicherungsimperium für Schiffe und Ladungen weltweit entwickelte. Zur Festlegung der Versicherungsprämien wurden zuerst die Schiffe klassifiziert und ihre Seetüchtigkeit geprüft.
Schweißen ermöglicht schnelle und kostengünstig Reparatur- und Wartungsarbeiten
Das Schweißen bei Reparaturarbeiten machte sich hingegen bald verdient. Jens Hahn erläutert, dass bereits im März 1906 die erste im Lloyd-Register eingetragene Reparaturschweißung am Dampfkessel eines schwedischen Schiffes in Genua ausgeführt wurde. “Der Vorteil dieses Verfahrens lag auf der Hand. Das Ausbrennen schadhafter Teile aus Feuerbuchsen oder Dampfzylindern, das Anpassen neuer Stücke und Eisenschweißen dauerte nur noch wenige Tage, während bei der Reparatur durch Nieten einige Wochen notwendig gewesen wären. Damit verkürzten sich Liegezeiten und wesentlich die Kosten”, meint Jens Hahn, der bei Maschinenbau Hahn Ansprechpartner für die Schweißaufsicht ist.
Fazit: Technologischer Fortschritt bringt die Digitalisierung im Anlagenbau
Die Weiterentwicklung des Schweißens führt zur Digitalisierung im Anlagenbau. Das Schweißen blickt auf einen langen Weg der Weiterentwicklung, aber nach wie vor gilt die Qualität ist in jeder Schweißnaht. Heute können Blechabwicklungen und Konturen in digitaler Form in die Brennschneidanlage eingespeist werden. Jens Hahn erläutert, dass mit der Brennschneidanlage Blech- oder Kantteile, die für die Fertigung benötigt werden, schnell und unkompliziert ausgebrannt werden können. “Auf Grund des Rationskopfes brennt eine moderne Brennschneidanlage gefaste Konturen im Rahmen des Machbaren. Bei Maschinenbau Hahn werden zum Beispiel direkt Fasen für die Schweißnahtvorbereitung ausgebrannt. Der Arbeitsbereich beträgt 3 x 9 Meter. Stahlbleche können im Plasmabetrieb bis ca. 50mm und im Autogenbrennbetrieb bis ca. 150mm Stärke ausgebrannt werden. Aluminiumbleche können bis zu einer Stärke von ca. 30 mm gebrannt werden”, erläutert Jens Hahn die technischen Möglichkeiten mit spannendem Blick in die Zukunft.
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