Was führt zum Zuwachs von Sozialphobien in unserer Gesellschaft?
Es sind relativ existenziell gesicherten Zeiten. Besonders in der westlichen Welt gibt es kaum wirkliche Armut, wie man es aus Ländern in der dritten Welt kennt. Es gibt natürlich trotzdem existenzbedrohende Umstände, wie Krankheiten, Unfälle oder Gewaltdelikte. Alles in allen kann man jedoch davon ausgehen, dass Sicherheit in weiten Teilen der westlichen Welt hochprozentig gegeben ist. Trotzdem haben viele Menschen Angst. In den Medien werden wir tagtäglich mit den angsteinflößenden und dramatischen Geschehnissen aus aller Welt konfrontiert. Egal ob im Fernsehen, in der Zeitung oder im Internet, wenn man diese Medien tagtäglich verfolgt kann das Gefühl entstehen in einer gefährlichen Welt zu leben. So ist es auch meinen viele Experten, doch ist all dieses Wissen für die Psyche des Menschen häufig belastend und führt zu Verstörung und Verarbeitungsbedarf.
Wie sehen Ängste in der Bevölkerung aus?
Zum einen manifestiert sich die durch Medien geschürte Angst in den aktuellen Geschehnissen. Flüchtlingsangst, ohne statistisch nachweisbare Begründung, Flugangst, Angst für BSE und andere Krankheiten sind nur die Spitze des Eisbergs der von Medien getriggerten Ängste. Mit dieser Panikmache ist es natürlich für die Unterhaltungs- und Fernsehbranche möglich die höchstmöglichen Zuschauerzahlen zu erzielen meinen einige Sozialforscher. In manchen Fällen können diese Ängste sogar krankheitsähnliche Züge annehmen. So ist es mittlerweile ein häufiger Grund um zum Psychologen zu gehen mit der eigenen Angst nicht mehr alleine umgehen zu können, wie neueste Studien zu diesem Thema ergeben haben. Es ist wichtig in einer Welt voll von medialen Zugängen den eigenen Input angemessen zu regulieren. Wer sich weiter zum Thema Angst belesen will findet auf der Internetseite http://angst-forschung.com eine Vielzahl an interessanten Standpunkten.
Adreas Krohne
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