So. Jun 30th, 2024

Eine Herausforderung für Pflege- und Altenheime

Alternde Sinneszellen vermindern das Durstgefühl oder unterdrücken es auch. Ein bekanntes Phänomen vor allem bei den Senioren. Hinzu kommt, dass im Alter das Muskelgewebe abnimmt und damit auch der Wassergehalt im Körper. Aber auch Angst vor nächtlichen Toilettengängen, Inkontinenz und Prostatabeschwerden können wichtige Trinkhemmnisse sein.

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel

Ohne Wasser kommt der menschliche Organismus nur 2 bis 4 Tage aus. Wasser ist ein Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten. Im menschlichen Körper schwankt der Wassergehalt je nach Alter, Geschlecht und Körperzusammensetzung zwischen 50 und 70%.

Gründe für nicht ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

Der Wassergehalt des Körpers wird reguliert über das antidiuretische Hormon (ADH) und das Durstgefühl. Mit Hilfe des Hormons ADH reguliert die Niere, wie viel vom aufgenommen Trinkwasser wieder ausgeschieden werden soll und wie viel im Körper verbleibt.
Um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, muss der Mensch regelmäßig ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Vor allem im Alter ist dies jedoch in sehr vielen Fällen ein Problem. Durch das verringerte Durstgefühl und der damit geringen Flüssigkeitsmenge kann die Niere nicht ihre Aufgabe erfüllen.

Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme führt zu einer höheren Ausscheidung an Wasser und Natrium und stört dadurch die Regulation des Wassergehalts. Oft wird ein Flüssigkeitsmangel bei den älteren Menschen gar nicht bemerkt doch bereits geringe Flüssigkeitsverluste können bei älteren Menschen gesundheitliche Auswirkungen haben, zum Teil drastische.

Dehydration ein häufiges Problem in Pflegeheimen

Die Häufigkeit (Prävalenz) von Dehydratation und Exsikkose unterscheidet sich bei Senioren, die unabhängig zu Hause leben von denen in Pflegeheimen und Krankenhäusern. In Pflegeheimen ist die Dehydration ein häufig auftretendes Problem, das einen hohen Zeitaufwand des Pflegepersonals erfordert weil die Senioren immer wieder zum Trinken motiviert werden müssen und die Kontrolle über die getrunkene Menge aufgrund der Manipulationsgefahr schwierig bis unmöglich ist.

Circa 1,3 Wasser sind notwendig um den individuellen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Auch koffeinhaltige Getränke können in die Bilanz eingerechnet werden.

Richtwerte für die Zufuhr von Wasser pro Tag (65 Jahre und älter)

Wasseraufnahme aus Getränken – 1.310 ml
Wasseraufnahme aus fester Nahrung – 680 ml
Oxidationswasser – 260 ml
Gesamtwasseraufnahme – 2.250 ml
Quelle: D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 2000

Noch höherer Bedarf an Flüssigkeit

Ein noch höherer Flüssigkeitsbedarf wird notwendig bei hohen Außentemperaturen, starkem Wind, warmer und trockener Heizungsluft, einem hohem Kochsalzverzehr, einer hohen Eiweißzufuhr sowie verschiedenen Erkrankungen mit Fieber, Erbrechen oder Durchfall, Einnahme von Diuretika und Abführmitteln oder bei starker körperlicher Anstrengung.
Bei Menschen mit Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen oder Leberzirrhose kann eine Begrenzung/Bilanzierung der Flüssigkeitsmenge notwendig sein. Hier sollte die erforderliche Trinkmenge stets in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Mögliche Symptome und Folgen bei Flüssigkeitsmangel

Die klinischen Symptome, die mit einer Dehydratation und Exsikkose einhergehen können, betreffen zunächst die Funktionen der Haut und Schleimhäute, dann den Kreislauf, das Nervensystem und andere Organe. Einige der Symptome treten im Alter ohnehin vermehrt auf, so dass nicht immer unterschieden werden kann, ob die Symptome durch Wassermangel verstärkt oder verursacht wurden.

Der Wasserhaushalt ist streng reguliert, bereits geringer Flüssigkeitsmangel (1-2% Verlust von Körpermasse) kann klinische Symptome verursachen. Bei einem Mangel von 2% muss mit körperlichen Leistungseinschränkungen gerechnet werden, ein Defizit von 20% wird als lebensbedrohlich angesehen. Dehydratation ist mit einer Morbiditäts- und Mortalitätsrate (Krankheits- und Sterberate) von 45% und mehr assoziiert. Etwa 17% der Patienten mit der Hauptdiagnose Dehydratation versterben innerhalb von 30 Tagen nach einer stationären Aufnahme. Es können auftreten:

• trockene Schleimhäute, Mundtrockenheit, verminderte Speichelproduktion
• Leistungsminderung, Schwäche, Schwindel, Apathie und Lethargie
• erhöhte Infektanfälligkeit und Entzündungsgefahr, Fieber
• eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit und Beeinträchtigung des Kurzzeit-Gedächtnisses, Verwirrtheitszustände
• vermehrter Durst, Verstopfung, Gewichtsverlust
• Blutdruckabfälle, Herzrasen
• Krampfanfälle
• Thrombosen
• erhöhte Sturzneigung
• veränderte Medikamentenwirkung
• Anstieg von Harnstoff und Kreatinin
• reduzierte Harnmenge, konzentrierter Urin
• Kreislauf- und Nierenversagen

Ein Hinweis auf einen Flüssigkeitsmangel liefert eine verminderte Ausscheidung von meist dunklem, konzentriertem Urin.

Symptome erkennen und ernst nehmen

Symptome wie Mattigkeit, Mundtrockenheit, Muskelschwäche, trockene Haut- und Schleimhäute, Sprachschwierigkeiten können auf Flüssigkeitsmangel hindeuten. Auch eine Veränderung des Körpergewichts kann ein Anzeichen für eine Mangelversorgung mit Flüssigkeit sein.

Eine Reihe von Maßnahmen und Tricks können helfen die Trinkmenge zu erhöhen:

• Getränke sollten stets verfügbar in Sicht- und Reichweite
• Nutritions verwenden, die den Durst anregen, z.B. QUANOvitel
• Bereits morgens die Trinkration für den Tag (etwa 1,3 Liter) bereitstellen
• Betreuer und Besucher in Einrichtungen sollten immer wieder zum Trinken animieren
• Leere Gläser rasch wieder auffüllen
• verschiedene Getränke anbieten
• Protokoll führen über die Trinkmenge
• Trinkhalme können die Flüssigkeitsaufnahme erleichtern
• Spezielle Trinkgefäße einsetzen
• Trinkrituale einführen, zum Beispiel ein Glas Wasser nach dem Aufwachen, ein Glas Wasser vor jedem Essen, der Nachmittagskaffee oder der “5-Uhr-Tee”, das Glas Wasser auf Tisch und Nachttisch
• gemeinsames Trinken von Bewohnern, Personal und Angehörigen kann motivieren

Tages-Trinkplan für Senioren – Beispiel

Frühstück: 2 Tassen Kaffee oder Tee – 250 ml
Zwischenmahlzeit: 1 Glas Fruchtsaftschorle – 200 ml
Mittagessen: 1 Glas Mineralwasser – 200 ml + 1 Teller Suppe – 150 ml
Zwischenmahlzeit: 1 große Tasse Tee oder Kaffee – 200 ml
Abendessen: 2 Tassen Kräutertee – 300 ml
Spätmahlzeit: 1 Saft- oder Weinschorle, Mineralwasser – 200 ml
Gesamtsumme: 1.500 ml

• Je weniger jemand isst, desto mehr sollte getrunken werden, es fehlt sonst das in der festen Nahrung enthaltene Wasser!

Welche Getränke eignen sich für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr?

• Trink- und Mineralwasser – je nach Verträglichkeit – mit oder ohne Kohlensäure, insbesondere calciumreiche (mehr als 150 mg/l) und magnesiumreiche (mehr als 50 mg/l) Mineralwässer
• QUANOvital zur Durstanregung in Mineralwasser/Wasser/Tee einrühren
• Fruchtsaftschorlen, verdünnte Fruchtsäfte
• Kräuter- und Früchtetees, auch Kaffee und
• wasserreiches Obst und Gemüse (wie Melonen, Obstkompott, Tomaten, Gurken und andere)
• wasserhaltige Nahrungsmittel (wie Brühen, Suppen, Joghurt, Buttermilch, Kefir und andere)
• auch ein Glas Bier oder Wein sofern keine gesundheitlichen Gründe entgegenstehen

Das Pflegepersonal in Pflegeheimen und Seniorenresidenzen hat die nicht einfache Aufgabe die tägliche Flüssigkeitsaufnahme wahrzunehmen und so gut es geht zu dokumentieren. In einigen Pflegeheimen in Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei wird das Trinkregime durch das Pflegepersonal überwacht und teilweise wird dort bereits ein Dursterzeuger, wie z.B. QUANOvital eingesetzt.

In den Seniorendomizilen in Tschechien und Ungarn wird auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet. Einige der Domizile bieten auch den Durstanreger QUANOvital in Getränken mit an.

Autor: Artur Frank SENIORPALACE

Pressemitteilung teilen:

Schreibe einen Kommentar