Vom 3. bis 13 Februar 2024 versinkt Venedig im Karnevalsfieber. Doch bereits eine Woche vorher erfreut sich die Lagunenstatt diverser Feste. Der Karneval hat eine lange Tradition.
Schon vor über 900 Jahren wurde der Karneval in Venedig gefeiert. Die Masken boten damals Anonymität – soziale Schranken waren somit aufgehoben. Adelige verkleiden sich als Diener und Diener als Adelige, Männer und Frauen tauschten die Gewänder. Für ein paar Tage im Februar wurde Sitte, Anstand und Rollenzugehörigkeit dem närrischen Treiben geopfert. Venedig, das war ein europäisches Zentrum der Vergnügungen, der Feste, der Liebe. Seit Jahrhunderten galten die venezianischen Kurtisanen als die Königinnen ihrer Profession.
(Quelle: https://www.reise-nach-italien.de/)
Mystica Venezia
Eine verschwundene Braut, ein Sensenmann als Gondoliere, eine blinde Malerin, ein seltsames Zeichen an einer Mauer und ein geheimnisvoller Orden, Guido hat sich seine Hochzeitsreise nach Venedig dann doch etwas anders vorgestellt. Verzweifelt macht er sich gemeinsam mit seiner Schwägerin Ana Karina in den Wirren des Karnevals, der durch die engen Gassen der Lagunenstadt tobt, auf die fast aussichtslose Suche nach Christina Maria und stößt dabei auf eine uralte Legende.
ISBN-13 : 978-3903056701
Leseprobe aus dem Buch
Feuchter Nebel legte sich über die Stadt. Venedig im Februar … fröstelnd zog Guido die Schultern hoch.
„Au, verf …“, gereizt schaute er in das maskierte Gesicht eines Edelmanns, der sich galant vor ihm verbeugte.
Die Masse verkleideter Karnevalisten bewegte sich zäh Richtung Markusplatz. Eine bunt gemischte Schar. Der Edelmann verschwand in der Menge, und Guido fasste nach der Hand Christina Marias, die jetzt hell auflachte vor Vergnügen. Karneval in Venedig, das war natürlich ihre Idee gewesen. Es war ihre Hochzeitsreise, und Guido hatte eine Kreuzfahrt auf einem dieser Luxusschiffe in der Karibik vorgeschlagen, aber nein: Christina Maria bestand auf Venedig, und wie immer setzte sie ihren Willen durch.
„Dort hast du genug Wasser, und Schiffe gibt es da auch!“, argumentierte sie.
Ja, er musste zugeben, dass die Gondelfahrt gestern durchaus etwas Romantisches an sich gehabt hatte. Und die Pension war gemütlich und nett … aber das Wetter, die Feuchtigkeit, die an den Fingergelenken beißende Kälte. All das schien Christina Maria jedenfalls nichts auszumachen.
Schon wieder rempelte ihn irgendjemand von hinten an. Er stolperte und musste die Hand seiner Braut loslassen. Als er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, griff er ins Leere. Christina Maria war verschwunden. Verzweifelt arbeitete er sich durch die Menge. Natürlich hatte seine Frau auf Kostüme und Masken bestanden, und er musste sich eingestehen, dass sie jetzt nur noch eine von vielen war, die in der Masse einfach unterging. Er ließ sich Richtung Kanal treiben, und … da sah er sie wieder. Sie ruderte verzweifelt mit den Armen, während jemand sie in eine Gondel zerrte. Guido hastete weiter, unbarmherzig um sich stoßend bahnte er sich seinen Weg. Als er ankam, war es bereits zu spät, die Gondel hatte abgelegt.
„Christina Maria!“
Sie schien etwas zu rufen, er konnte es nicht verstehen. Der Gondoliere drehte ihm den Rücken zu, er trug ein schwarzes Gewand mit Kapuze. Ein sehr ausgefallenes Kostüm, fuhr es Guido unsinnigerweise durch den Kopf. Warum sprang sie denn nicht einfach? Außer ihr und dem Gondoliere war doch niemand an Bord, keiner, der sie festhalten könnte.
„Spring doch, spring!“ Die Worte blieben ihm im Halse stecken, als der Fährmann sich plötzlich umdrehte. Unter der Kapuze war kein menschliches Gesicht. Fassungslos starrte Guido in die leeren Augenhöhlen
eines Skeletts.
„Der Sensenmann …“, flüsterte er, bevor er
zusammenbrach und das Bewusstsein verlor.
©byChristine Erdic
Wichtiger Hinweis: Bücher, die bei Amazon derzeit nicht verfügbar sind, mit Versandgebühr oder zu überteuertem Preis von Zwischenhändlern angeboten werden finden Sie oftmals versandkostenfrei bei BoD, buch24.de, Thalia, Weltbild, bücher.de und anderen Anbietern. Es kostet nichts, außer ein wenig Zeit, sich zu informieren.
Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/