Mi. Jun 26th, 2024

Wertvoller Auwald reaktiviert – BUND schafft „Lebendige Auen für die Elbe“

Berlin/Lenzen. Das aktuelle Hochwasser an der Elbe zeigt: Die Maßnahmen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur Revitalisierung eines alten Auwaldes an der Mittleren Elbe wirken. Der Fluss strömt in das ökologisch wertvolle, zwischen Magdeburg und Hamburg gelegene Gebiet der „Hohen Garbe“ und sorgt für Überschwemmungen, die für eine Aue lebenswichtig sind. Das BUND-Auenzentrum öffnete dafür in den vergangenen Jahren an mehreren Stellen einen alten Deich und hob ehemalige Flutrinnen aus. Durch diese Maßnahmen im Rahmen des Projektes „Lebendige Auen für die Elbe“, gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, zählt das Areal mit rund 420 Hektar Überflutungsfläche zu den vier größten dieser Art in Deutschland.

„Dass es uns gelungen ist, das Auengebiet der ‚Hohen Garbe‘ zu bewahren und zu revitalisieren, ist mit Blick auf die Klimakrise mit seinen Extremwetterereignissen und in Zeiten des dramatischen Artenrückgangs wichtiger denn je“, sagt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt zum Abschluss des Projektes. „Denn intakte Auen spielen eine bedeutende Rolle beim Klima- und Hochwasserschutz und sorgen für eine gute Gewässerqualität. Zudem sind sie Lebensraum für viele bedrohte und geschützte Arten und daher besonders relevant für den Erhalt der biologischen Vielfalt.“

Meike Kleinwächter, Leiterin des BUND-Auenzentrums ergänzt: „Wir haben der Elbe nicht nur wertvollen Überflutungsraum zurückgegeben, sondern tragen auch dazu bei, dass vom Menschen unberührte Auenwildnis entsteht. Durch den Kauf zahlreicher Flächen wird die künftige Kernzone des Biosphärenreservates Mittelebe erheblich größer, sodass der alte Auwald vollständig unter strengem Schutz steht und sich ohne menschliches Eingreifen entwickeln kann.“

Insgesamt hat das BUND-Auenzentrum in dem achtjährigen Projekt zusammen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern 420 Hektar Aue wieder an die Dynamik der Elbe angebunden und über 100 Hektar Flächen etwa für eine natürliche Waldentwicklung erworben. Das Projektteam pflanzte gemeinsam mit Freiwilligen 14.000 Bäume und Sträucher für einen jungen Auwald, legte Tümpel, Steilufer und Brutinseln für Amphibien, Vögel und Insekten an und stellte eine Elb-Insel wieder her, wie es sie dort zuletzt vor 120 Jahren gab.

Weiterhin hat die Wissenschaft verschiedene Funktionen der Aue für die Gesellschaft, sogenannte Ökosystemleistungen, untersucht. So ermittelte die TU Berlin anhand von Umfragen, dass auch Erholungssuchende profitieren: Für sie sind naturnahe Auen wichtige Gebiete für Entspannung und Naturerleben. „Gerade das letzte Jahr hat gezeigt, wie bedeutend intakte Natur für unser Wohlergehen und unsere Gesundheit sind“, sagt Meike Kleinwächter.

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