Frankfurter Rundschau (ots) – Die Eskalation des Ukraine-Konflikts birgt Sprengstoff. An Deeskalation ist kaum jemand interessiert. Weiteres Zündeln bringt eher politische Vorteile. Der russische Präsident Wladimir Putin steht seit der Belarus-Krise und der Vergiftung des Kremlkritikers Alexei Nawalny unter Druck. Seine Popularität sinkt, die Wirtschaft schrumpft, der Unmut im Land wächst. Putin kontert solche Krisen gern mit außenpolitischer Aktivität. Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt die Eskalation gelegen. Die Corona-Pandemie hat das Land hart getroffen. Von Selenskyjs Wahlversprechen, einen Ausgleich mit Russland zu suchen, ist nichts geblieben. In den USA wird die Krim-Annexion durch Russland und die Verhandlungen mit Moskau als Niederlage des Westens gewertet. Der damalige Vize-Präsident Joe Biden hat eine gefährliche Konsequenz gezogen und will als Präsident Russland die Stirn bieten. Zuckt er in der Ukraine zurück, macht er sich zur “lahmen Ente”. Gut möglich, dass der Kreml genau das testet.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222