Mi. Aug 14th, 2024

München (ots) – Durch Corona fallen viele Aktivitäten aus – bleibt oft nur noch die Schwester oder der Bruder zum Spielen. Dabei gehen schnell einmal die Wogen hoch. “Für viele Eltern sind die Kabbeleien und oft emotionalen Streitigkeiten frustrierend und herausfordernd”, sagt Christina Kern, Mitarbeiterin im SOS-Kinderdorf Altmünster. Die Expertin gibt Tipps, um eine gute Beziehung unter Geschwistern zu fördern.

#1 Wieder was gelernt

Geschwister sind sich nicht immer einig und beginnen oft aus heiterem Himmel zu streiten. Das ist normal und sogar wichtig für ihre Entwicklung. Bei einem Streit unter Geschwistern lernen Kinder viel für später – sie entwickeln einen Gerechtigkeitssinn, stehen für ihre Meinung ein und üben, Kompromisse zu schließen. Auch wenn es oft anstrengend ist: Halten Sie Auseinandersetzungen aus und versuchen Sie, die positiven Aspekte zu sehen.

#2 Streiten, aber richtig

Entwickeln Sie mit Ihrer Familie eine positive Streitkultur. In der Familie können Kinder in sicherem Umfeld lernen, mit Konflikten umzugehen. Stellen Sie dazu gemeinsame Regeln auf wie etwa, dem Gegenüber zuzuhören und dass körperliche Angriffe tabu sind. Bei größeren Streits lohnt sich eine Nachbesprechung, wenn die Gemüter etwas abgekühlt sind. Ermutigen Sie Ihre Kinder, sich in die anderen hineinzuversetzen: “Wie fühlst du dich jetzt? Und wie glaubst du, fühlt sich deine Schwester?” Und ermuntern Sie Ihre Kinder, nach einem Streit aufeinander zuzugehen. So lernen sie von Klein auf, dass Streiten okay ist und man sich danach noch genauso gernhaben kann wie vorher.

#3 Wann eingreifen?

Eltern sollten nicht immer sofort als Streitschlichter:innen einschreiten. Kinder können viele Meinungsverschiedenheiten alleine klären. Wenn Ihre Kinder auf Sie zukommen, nehmen Sie den Streit ernst und versuchen Sie mit Fragen, zur Lösung beizutragen. Oft hilft es, für alle nachvollziehbare Abmachungen zu treffen. Legen Sie etwa fest, wer wie lange mit einem bestimmten Spielzeug spielen darf.

#4 Ich bin ich.

Kinder neigen dazu, sich zu vergleichen. Vermitteln Sie Ihren Kindern, dass jeder wertvoll ist, so wie er ist. Es kommt nicht darauf an, wer in einem Schulfach, einer Sportart oder einem Spiel besser ist. Alle werden mit ihren individuellen Eigenschaften geliebt. Das fördert die Entwicklung der eigenen Identität und eines gesunden Selbstwerts. Bestärken Sie Ihre Kinder, eigenen Interessen nachzugehen. Nur weil der große Bruder Fußball spielt, muss das nicht automatisch das passende Hobby für den Jüngeren sein.

#5 Geschwisterbeziehungen stärken

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