Einkaufen rund um die Uhr: Onlineshopping ist bequem, ortsunabhängig und bietet eine enorme Auswahl. 55 Millionen Deutsche bestellen laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom im Internet – das sind 96 Prozent aller Internetnutzer ab 14 Jahren. Doch wie sicher sind die persönlichen Daten beim Onlinekauf? Worauf Kunden beim Bezahlen im Internet achten sollten, weiß Dieter Sprott, Versicherungsexperte von ERGO Direkt.
Der Bezahlvorgang beim Onlineshopping soll gleichzeitig komfortabel und sicher sein. Ob auf Rechnung, mit Kreditkarte, PayPal oder Bankeinzug: Jede Zahlungsart hat Vor- und Nachteile. “Käufer sollten daher im Einzelfall abwägen, wem sie ihre Daten bei welcher Bezahlmethode anvertrauen”, rät Dieter Sprott. “Wenn Kunden ein paar wesentliche Dinge beachten, können sie ihr Sicherheitsrisiko auf ein Minimum reduzieren.”
Augen auf beim Onlineshop
Unabhängig von der Zahlungsart: Vor der ersten Bestellung sollten Kunden zunächst prüfen, ob der Onlineshop vertrauenswürdig ist. Um herauszufinden, wer den Shop betreibt, hilft ein Blick in das Impressum. Hier müssen die vollständige Anschrift des Unternehmens und eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme hinterlegt sein. Ein zweiter Anhaltspunkt sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. “Wenn von einer Datenweitergabe an Dritte die Rede ist, sollten die Alarmglocken läuten”, warnt Sprott. Darüber hinaus erleichtern bekannte Gütesiegel, unter anderem “Trusted Shops” oder “TÜV S@ver Shopping”, dem Kunden die Einschätzung.
Kauf auf Rechnung – eine gute Wahl
Das umsatzstärkste Bezahlsystem im deutschen Onlinehandel ist der Kauf auf Rechnung mit 28 Prozent gemessen am Umsatz. Gefolgt von Lastschrift mit 20,1 Prozent und PayPal mit 19,9 Prozent. Das ergab eine Studie des EHI Retail Institute für das Jahr 2017. “Die Rechnung ist nicht nur der beliebteste Zahlungsweg, sondern auch der sicherste. Kunden müssen ihre sensiblen Daten nicht preisgeben, da sie den Kauf mit einer klassischen Überweisung abschließen”, erklärt der ERGO Direkt Experte. Ein weiterer Vorteil: Der Kunde bezahlt erst, wenn er die Ware in Händen hält und sie auf Mängel hin prüfen konnte. Der Käuferschutz ist also sehr weitreichend. Gut, dass immer mehr Onlineshops den Kauf auf Rechnung anbieten.
Sensible Daten schützen
Einziger Nachteil: Häufig geraten beim Kauf auf Rechnung Zahlungsfristen in Vergessenheit. Komfortabler ist daher das Zahlen per Bankeinzug oder per Kreditkarte. Dann findet die Abbuchung bereits statt, bevor der Shop die Ware verschickt. Allerdings müssen die Kunden dafür dem Onlinehändler ihre Bankdaten offenlegen. Dazu gehören IBAN und BIC sowie der Name des Geldinstituts. Beim Bezahlen mit Kreditkarte sind es Kreditkartengesellschaft, Kreditkartennummer und Sicherheitsnummer. Wichtig ist daher, auf eine sichere Verbindung mit verschlüsselter Datenübertragung zu achten. “Eine sichere SSL-Verbindung können Kunden an dem Kürzel “https” und einem grünen Vorhängeschloss in der Adressleiste des Browsers erkennen”, erklärt der Experte. Das erschwert Unbefugten den Zugriff auf persönliche Daten und Passwörter des Käufers.
Onlinebezahlsysteme sicher nutzen
Onlinebezahlsysteme wie PayPal bieten den Vorteil, dass Bank- oder Kreditkartendaten nicht an Händler gelangen. Denn der Anbieter schaltet sich beim Bezahlvorgang dazwischen. Um ein solches System nutzen zu können, müssen sich Interessierte vorher dort anmelden und dabei Konto- oder Kreditkartendaten hinterlegen. Will der Kunde dann einen Einkauf bezahlen, meldet er sich lediglich mit seiner E-Mail-Adresse und seinem Passwort beim Online-Bezahlsystem an. Der Anbieter überweist den zu zahlenden Betrag unmittelbar an den Händler und bucht die Summe im Anschluss vom Konto des Käufers ab oder belastet dessen Kreditkarte. “Nutzer von Onlinebezahlsystemen sollten sorgfältig mit ihren Login-Daten umgehen und ihre Kontoauszüge prüfen”, rät Sprott. Bezahlsysteme wie Giropay dagegen ermöglichen eine Zahlungsabwicklung über den Onlinebanking-Bereich der eigenen Bank. Vorsicht ist bei scheinbaren E-Mails des Anbieters, sogenannten Phishing-Mails, geboten: “Anbieter fragen niemals sensible Daten ihrer Kunden ab! Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt beim Kundenservice nach, ob die E-Mail wirklich vom Anbieter stammt”, so Sprott.
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