So. Okt 6th, 2024

Bei gesunden Zähnen ist der Zahn durch eine der härtesten Substanzen der Natur optimal geschützt. Der Zahnschmelz bedeckt den Zahn von der Krone bis zum Zahnfleischrand. Der sich anschließende Zahnhals besitzt zwar keinen Schmelz, wird aber im gesunden Zustand vom Zahnfleisch kragenförmig umgeben und so geschützt.

Freiliegende Zahnhälse machen Zähne sensibel

Geht das Zahnfleisch zurück, liegen die empfindlichen Zahnhälse frei. Reize wie Heiß oder Kalt können nun über feine Dentinkanälchen direkt bis in den Zahnnerv gelangen. Betroffene klagen über ziehende Schmerzen.
Häufig bildet sich das Zahnfleisch durch eine Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnhalteapparates, zurück. Selbst das Zähneputzen kann wehtun, so dass die Mundhygiene schnell auch mal vernachlässigt wird. Dadurch kann sich die Entzündung weiter ausbreiten und die Zahnhälse noch stärker freilegen. Die Parodontitis sollte in jedem Fall behandelt werden. Ein anderer Grund für freiliegende Zahnhälse kann eine falsche Putztechnik sein. Zu festes Bürsten “schrubbt” das Zahnfleisch gleich mit weg.

Wenn Zähne dünnhäutig werden

Zähne können auch sensibel und überempfindlich werden, wenn der schützende Zahnschmelz dünner wird. “Einige Nahrungsmittel enthalten Säuren. Diese können die Zähne schädigen, ohne dass Kariesbakterien beteiligt sind”, erklärt Prof. Dr. Nadine Schlüter, Universitätsklinikum Freiburg. “Die Säure kann die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz herauslösen und dadurch schädigen. Das nennen Zahnärzte Erosion.”
Besonders gefährlich für den Zahnschmelz: säurehaltige Erfrischungsgetränke. Sie liegen gerade bei Kindern und Jugendlichen stark im Trend. Aber auch gesunde Lebensmittel wie viele Obstsorten oder mit Essig zubereitete Salatsoßen enthalten zahnschädigende Säuren. Ebenso kann Magensäure bei häufigem Erbrechen oder Sodbrennen zu Erosionen im Zahnschmelz führen. Neben Säuren können auch Überbelastungen der Zähne durch Fehlstellungen oder stressbedingtes Zähneknirschen zu Schäden am Zahnschmelz führen.

Das lässt sich machen

Der Zahnarzt hat verschiedene Möglichkeiten, schmerzempfindliche Zähne zu behandeln. Er kann die Dentinkanälchen mit einem fluoridhaltigen Lack oder speziellen Kunststofflacken versiegeln.
Auch zu Hause gibt es Möglichkeiten, empfindsamen Zähnen zu helfen: Eine Zahnbürste mit abgerundeten Borsten und ein kontrolliertes Bürsten mit wenig Druck schont den Zahnhals. Manche elektrische Zahnbürsten zeigen sogar zu starken Druck an. Z. B. spezielle Zahnpasten für empfindliche Zähne enthalten Fluorid und scheuern deutlich weniger als herkömmliche Pasten. Wichtig ist aber, dass die Zähne bei aller Vorsicht trotzdem gründlich gereinigt werden. Auch eine fluoridhaltige Mundspülung kann die Empfindlichkeit der Zähne zusätzlich reduzieren.
Grundsätzlich gilt: Die Schmerzempfindlichkeit kann langfristig nur vermindert werden, wenn auch die eigentliche Ursache der sensiblen Zähne behandelt wird.

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Andreas Twinkler

Von prgateway

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