Mi. Aug 21st, 2024

Pressemitteilung

EU-weite Förderung: Mehr Blutplasma gegen COVID-19 gewinnen

Die Europäische Union fördert mit 40 Millionen Euro die Herstellung von COVID-Rekonvaleszentenplasma (CCP). Dieses wird aus dem Blut genesener Patientinnen und Patienten gewonnen und ist ein Baustein zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie. EU-weit sollen die Kapazitäten zur Plasmaspende deutlich erweitert werden. In Nordrhein-Westfalen kooperieren die Uniklinik Köln, die Universitätsmedizin Essen und das Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen, die für den zum Ausbau ihrer Plasmaspendekapazitäten rund 2,1 Millionen Euro erhalten werden.

Das Ziel des EU-weiten Projektes: Mehr Plasmen mit SARS-CoV-2-Antikörpern zu gewinnen. Das Plasma dient der direkten Patientenversorgung – zunächst in Studien, in besonderen Fällen im individuellen Heilversuch und der Herstellung von SARS-CoV-2-wirksamen Immunglobulinen im Rahmen der Kooperation mit der pharmazeutischen Industrie. Gleichzeitig soll die Infrastruktur der Blut- und Plasmaspende sowie für künftige Pandemien verbessert werden.

Prof. Dr. Birgit Gathof, Leiterin der Transfusionsmedizin und Blutspende der Uniklinik Köln, ist die nationale Koordinatorin für den EU-Antrag in Deutschland, der insgesamt vier Teilprojekte mit einem Gesamtvolumen von 8,1 Millionen Euro umfasst. „Mit den über 750.000 Euro für die Uniklinik Köln können wir zusätzliche Geräte zur Plasmaspende und Verbrauchsmaterialien kaufen. Damit können wir auch die Qualität sowohl der Blutspende als auch der Plasmaspende steigern“ erklärt Prof. Gathof.

Auch in der Universitätsmedizin Essen kann mit Hilfe der Förderung von rund 700.000 Euro in zusätzliche Geräte investiert werden, die die Infrastruktur für die Sammlung der wichtigen Plasmaspenden deutlich verbessert. Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, erläutert: „Rekonvaleszentenplasma, also Plasma mit SARS-CoV-2 -Antikörpern, ist auch darum von großer Bedeutung, weil es auch für schwerstkranke COVID-19-Patienten im Rahmen von klinischen Studien oder sogenannten individuellen Heilversuchen eingesetzt wird.“

Prof. Dr. Cornelius Knabbe, Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, ergänzt: Erste Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Plasma selbst oder auch industriell verarbeitet in Form von Hyperimmunglobulin als sogenannte passive Impfung einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten kann.“ So verweist er auf die aktuell im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse einer prospektiven Studie in Argentinien. Durch diese konnte nachgewiesen werden, dass die frühzeitige Plasmatherapie bei nachgewiesener Infektion das Erkrankungsrisiko um bis zu 73 Prozent vermindern kann.

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Laura Jahn

Von Laura

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