Do. Mai 2nd, 2024

Wachstumshormone (HGH) werden auch dann noch benötigt, wenn das Wachstum des Körpers längst beendet ist. Im Alter nimmt die natürliche Ausschüttung des Hormons allerdings ab. Dieser Prozess ist an sich normal und wird als Somatopause bezeichnet. Meist gehen damit Einbußen an Kraft und Vitalität einher. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine medizinische Ersatztherapie sinnvoll sein.

Wenn nicht genügend Wachstumshormone vorhanden sind, können Gebrechlichkeit, Übergewicht, ein erhöhtes Risiko für Herz und Kreislauf sowie eine Abnahme der geistigen Fähigkeiten die Folge sein. Das Hormon spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Cholesterins und der Knochendichte und trägt zur Erhaltung der Muskelmasse bei.

HGH-Mangel: Ursachen und Symptome

Das Wachstumshormon wird von somatotrophen Zellen in der Hypophyse produziert. Den Anstoß dafür gibt das Hormon “GHRH”. Ein weiteres Hormon,  Somatostatin, das im Hypothalamus produziert wird, sorgt dafür, dass die Produktion rechtzeitig wieder endet.

In der Regel wird ein Mangel an Wachstumshormonen durch eine Schädigung der Hypophyse oder des Hypothalamus verursacht. Ursache kann eine Verletzung, ein Tumor, eine Operation, eine Bestrahlung oder ein Probleme mit der Durchblutung sein. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können davon betroffen sein. Ein Erwachsener, der zu wenig Wachstumshormon hat, leidet meist unter einer Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit, des psychischem Wohlbefindens und der Lebensqualität.

Ob wirklich ein HGH-Mangel vorliegt, lässt sich nur durch spezielle Tests feststellen. Es gibt jedoch mehrere Symptome, die darauf hindeuten. Oft kommen die Betroffenen zum Arzt, weil sie unter nachlassender Kraft und Ausdauer leiden. Manche haben auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Hitze oder Kälte, verringerte Libido, sind häufig müde und klagen über Ängste oder Depressionen. Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten, ist eine genaue Diagnose erforderlich.

Diagnose

Die Diagnose eines HGH-Mangels erfolgt in der Regel durch einen Endokrinologen. Bei Patienten, die im Bereich der Hypophyse oder des Hypothalamus bereits Probleme hatten, sind entsprechende Tests Standard. In Fällen, in denen ein Problem in der Hypophyse bekannt ist, erfolgt meist ein MRT. Auf diese Weise kann der Arzt genau überwachen, wie sich die Behandlung auswirkt.

Da die Freisetzung der Wachstumshormone in Intervallen erfolgt, ist eine einzelne Blutprobe kein guter Indikator für den tatsächlichen Spiegel. Außerdem wird das Hormon bei Erwachsenen im Gegensatz zu Kindern schnell aus dem Blut absorbiert, so dass ein Bluttest bei einer gesunden Person in der Regel einen niedrigen Wert anzeigt. Der Insulin-Toleranztest (ITT) sowie der Arginin- und der GHRH-Test sind einige Beispiele für häufig verwendete Verfahren. Diese dauern etwa zwei bis drei Stunden und erlauben eine genaue Diagnose.

Behandlung: künstliche Wachstumshormone

Wenn die Tests bestätigen, dass ein Mangel vorliegt, werden künstliche Wachstumshormone verschrieben. Diese sind einmal täglich per Injektion unter die Haut zu verabreichen. Die Injektion kann der Patient nach einer kurzen Einweisung zu Hause selbst vornehmen.

Alle vier bis acht Wochen sollte der Patient zum Arzt gehen und sein Blut untersuchen lassen. Dadurch kann der Arzt entscheiden, ob mehr oder weniger Hormone erforderlich sind. Wer zu viel erhält, kann Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwellungen und Schmerzen oder Taubheit in den Händen erleiden. Der Arzt wird die Dosierung verringern, wenn solche Symptome auftreten.

Wenn die Ursache des Problems ein Tumor ist, muss sich der Patient jedes Jahr einem MRT unterziehen, damit der Arzt den Zustand des Tumors überwachen kann. Derzeit ist nicht bekannt, ob HGH das Wachstum von Tumoren in der Hypophyse fördert. Schließlich werden auch das Cholesterin und die Knochendichte überwacht. Bei Erwachsenen sollten sich diese Werte durch die Behandlung verbessern. Die Therapie erhöht auch den Anteil der fettfreien Körpermasse und verbessert die Belastbarkeit, die Produktivität und die Lebensqualität.

HGH beeinträchtig die Fähigkeit des Körpers, Insulin zu verwerten. Patienten mit Diabetes sollten also ihren Blutzucker im Auge behalten, wenn sie sich für eine Therapie mit HGH entscheiden.

Wachstumshormone gibt es nur auf Rezept

Jede Behandlung mit HGH erfordert eine genaue Diagnose und ärztliche Begleitung. Aus diesem Grund erhält man die Präparate nur auf Rezept. In jüngerer Zeit haben Wachstumshormone an Popularität gewonnen, weil sie als Anti-Aging-Mittel empfohlen wurden. Dies birgt große Risiken, wenn die Behandlung auf eigene Faust erfolgt. Zwar gibt es auch Händler, die Wachstumshormone rezeptfrei abgeben, doch aufgrund der Gefahren raten Experten davon ab.

Quelle: Wachstumshormone: auch für Erwachsene wichtig

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