Do. Mai 9th, 2024

Humor als Überlebensvorteil

Vielleicht haben Sie es auch bemerkt, an sich selbst und an anderen, dass Sie seit der Pandemie dünnhäutiger geworden sind. Dass Sie hier und da empfindlicher reagieren als sonst und durchlässiger sind für negative Nachrichten. Kein Wunder, spricht doch jede Krise zunächst einmal zwei Dinge in uns an: den Instinkt der Angst und den der Negativität.

Von Angst und Negativität zum Megatrugschluss

Mit Angstinstinkt ist unsere Neigung gemeint, beängstigenden Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Der Negativitätsinstinkt wiederum bezeichnet unsere Neigung, das Schlechte mehr als das Gute wahrzunehmen. Beide Instinkte beeinträchtigen unser kritisches Denken und führen letztlich zu dem, was der Wissenschaftler Hans Rosling einmal „Megatrugschluss“ genannt hat. „Die meisten Menschen glauben, dass die Verhältnisse auf der Welt immer schlimmer werden. Kein Wunder, dass wir uns alle so gestresst fühlen“, schreibt Rosling in seinem Buch “Factfulness“.

Die Welt ist schlecht und wird besser

„Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, man kann auch nichts erreichen, wenn man immer nur das Negative sieht“, sagte Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung vom 25. März 2021. Damit will sie weder die Schwächen ihrer Regierung schönreden noch über die Fehler hinwegtäuschen, die hierzulande und auf europäischer Ebene gemacht wurden. Vielmehr fordert sie dazu, sich vom Instinkt der Negativität nicht täuschen zu lassen und zu lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Laut Hans Rosling ist sie beides: schlecht und besser. Wer die Statistiken und Fakten der letzten Jahrzehnte ernst nimmt, wird feststellen: Die Welt ist schlecht und wird zugleich besser. Mit dieser paradoxen Formel lässt sich Roslings durchdringender Optimismus am besten zusammenfassen. Für ihn ist Statistik eine Therapie gegen Schlechtmacherei und negative Nachrichten.

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