Do. Mai 23rd, 2024

Bundesinstitut für Fotografie:
Empfehlung für Essen

Die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für ein Deutsches Fotoinstitut spricht sich für den Standort Essen aus. Das 82-seitige Papier, das dem Deutschlandfunk vorliegt, führt für diese Entscheidung eine Reihe von Gründen an. Neben Essen hatte sich für das kulturelle Großprojekt als einzige weitere Stadt Düsseldorf beworben.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters bezeichnete das von ihr in Auftrag gegebene Gutachten als tiefenscharfe Untersuchung, die zu dem klaren Ergebnis komme, ein Bundesinstitut für Fotografie in Essen zu realisieren. Die CDU-Politikerin sagte gegenüber dem Deutschlandfunk: „Wir wollen den bestehenden Einrichtungen keine Konkurrenz machen.“

Das neu zu gründende Institut soll laut einem Expertengutachten, das Grütters im Juli 2019 in Auftrag gegeben und im Frühjahr 2020 erhalten hatte, die in Deutschland bereits dezentral vorhandenen Kompetenzen bündeln. Das neue Institut bekommt demnach den Auftrag zum „Erhalt des fotografischen Erbes“ in Deutschland, indem unter anderem herausragende Vor- und Nachlässe erhalten werden.

Außerdem sollen Forschungsvorhaben zu Restaurierung, Archivierung und Digitalisierung und Wissensvermittlung und -austausch in Fachkreisen wie gegenüber einer interessierten Öffentlichkeit stattfinden. Entstehen soll laut Gutachten ausdrücklich kein neues Fotomuseum für ein breites Publikum in Konkurrenz zu den bereits bestehenden Einrichtungen, etwa in Köln, Dresden, München, Hamburg, Berlin und Leipzig. Die Machbarkeitsstudie errechnet dafür standortunabhängige Gesamtkosten in Höhe von 125 Millionen Euro bei einer Fertigstellung in der zweiten Hälfte 2027.

Um das neue Bundesinstitut hatten sich nach Vorlage des Gutachtens die beiden nordrhein-westfälischen Städte Düsseldorf und Essen beworben, in denen es bereits jeweils verschiedene Fotoarchive und -institute gibt. Eine Bewerbung der photokina-Stadt Köln ging nicht ein.

Für Essen, das ein erweiterbares Grundstück auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein zur Verfügung stellen will, spricht nach Ansicht der Autorinnen und Autoren der Studie, „dass in Essen die Realisierung des Nutzerbedarfs mit funktionsgerechten Flächenbeziehungen und einem wirtschaftlichen Bau (insbesondere Vermeidung von unterirdischen Archiv-Flächen) besser möglich ist. Gemäß den ermittelten Anforderungen kann der erforderliche Flächenbedarf für das Bundesinstitut für Fotografie vollständig auf dem Grundstück in Essen realisiert werden. Hingegen wäre auf dem Grundstück in Düsseldorf eine erhebliche Reduzierung des Flächenprogramms vorzunehmen und ein zweiter Standort für wesentliche Teile der Depots erforderlich.“

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