Sa. Apr 27th, 2024

Ravensburger (ots) – Anmoderation:

Spieleabend statt Kinoerlebnis, gemeinsam Puzzeln statt gemütlich im Restaurant Essen gehen. Keine Frage, die Pandemie hat unser Freizeitleben radikal auf den Kopf gestellt und uns allen die Erkenntnis gebracht: Corona-Zeit ist Familien-Zeit. Und davon profitiert die Spielwarenbranche. So auch Ravensburger als größter deutscher Hersteller von Spielen, Puzzles und Kreativprodukten. Das oberschwäbische Traditionsunternehmen hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 632 Millionen Euro gesteigert, das sind über 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt waren dabei Spieleklassiker, Kinderbücher und Puzzles. Sage und schreibe 28 Millionen Puzzles, rund 32 Prozent mehr als im Vorjahr, gingen von Ravensburg aus in über 70 Länder. Wie sich das Spieleverhalten der Familien in der Coronakrise verändert hat und was der Lockdown für die Spielwarenhändler bedeutet, darüber haben wir uns mit dem Ravensburger-Vorstandsvorsitzenden Clemens Maier unterhalten.

1. Herr Maier, 20 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Das ist ein riesengroßer Erfolg…

Wir sind natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, plus 20 Prozent. Und damit der höchste Umsatz, den wir als Firma bisher erreicht haben und wahrscheinlich auch eines der stärksten Wachstumsjahre in der neueren Geschichte. Von daher sind wir zufrieden. Wir sind aber auch deswegen zufrieden, weil wir natürlich auch in dieser sehr schwierigen und komplizierten Zeit für Menschen, für Familien, sie ein Stückweit unterstützen konnten, gut durch die Krise zu kommen. (0:26)

2. Ist Ihr Erfolg nur auf die Coronapandemie zurückzuführen?

Die Situation, in der die Familien waren und sind, hat dazu geführt, dass die Leute die Produkte, die wir in unserer Branche machen, mehr nachgefragt haben. Und wir sind uns vollkommen bewusst darüber, dass das erstmal das Fortune der Branche ist und haben auch genügend Demut davor. Denn viele andere sind in einer viel schwierigeren Situation. Ja, natürlich hat Corona unser Jahr im hohen Maße geprägt. Und auf der anderen Seite ist es auch so, dass der positive Trend gerade für das Thema Brettspiele und Puzzle auch im Vorjahr schon da war. Auch 2019 sind wir mit den Themen schon relativ stark vorangekommen. (0:36)

3. Welche Titel Ihres Verlags haben sich im vergangenen Jahr denn besonders gut verkauft?

Bei den Spielen waren es in der Tat die Klassiker. Also gerade Themen wie “Das verrückte Labyrinth” oder “Memory”, das eine 1,2 Millionen, das andere 2 Millionen Mal verkauft in diesem Jahr. Das ist schon extrem. Sie sehen, dass gerade in einer schwierigen Situation, in einer Krise die Menschen auf das Bewährte zurückgehen, weil sie es mit Erinnerungen verbinden, die sie vielleicht selbst haben, als sie es früher gespielt haben. Also gerade die Klassiker haben bei den Spielen sehr gut funktioniert. (0:31)

4. Und dann wurde im Coronajahr offenbar so viel gepuzzelt wie selten zuvor. Warum war gerade das Puzzeln in dieser schwierigen Zeit so besonders angesagt?

Ja, in der Tat war das so. Das Bedürfnis des Menschen beim Puzzeln ist das Thema Entspannung, auch mal abzuschalten vom Alltag, von einem sehr digitalen Alltag, weil viel der Arbeit auch über digitale Plattformen heute stattfindet. Etwas sehr Ruhiges zu machen, das ist ein großes Bedürfnis und das konnten wir befriedigen. Dazu kam noch, dass Puzzeln, das bis jetzt eher ein stilles Hobby war, das man nicht unbedingt nach außen getragen hat, gerade auch sehr populär wurde. Da haben auch die Sozialen Medien eine große Rolle gespielt, weil sich viele Leute als Puzzler gezeigt haben und das auch in den Medien sehr stark aufgegriffen wurde. (0:46)

5. Es sind aber nicht nur Spiele und Puzzles, die im Coronajahr für gute Umsatzzahlen gesorgt haben. Auch der digitale Lernstift “tiptoi” von Ravensburger verkaufte sich 2020 sehr gut. Warum war das “tiptoi”-System in der Krise so wichtig für die Kinder?

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Laura Jahn

Von Laura

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