Mo. Okt 7th, 2024

Schulpsychologinnen und Schulpsychologen diskutieren auf dem 24. Bundeskongress für Schulpsychologie vom 20. bis 24. September 2021.

Die Pandemie verstärkt in hohem Maß Phänomene und Tendenzen, die uns seit langem im schulischen Kontext begegnen. Das zurückliegende Schuljahr hat innerhalb der Schulpsychologie gezeigt:

Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen nach Kontakten zu Gleichaltrigen sowie individueller Unterstützung beim Lernen wurden wiederholt durch Schulschließungen massiv eingeschränkt. Aktuelle Studien und Befragungen haben ergeben, dass sich die tägliche Lernzeit der Schülerinnen und Schüler durch die Schulschließungen halbiert hat, von 7 auf 3 Stunden. Stattdessen hat sich die Beschäftigung mit Computerspielen, Fernsehen und Smartphones auf durchschnittlich 5 Stunden täglich erhöht. Die Schülerinnen und Schüler zeigen zunehmende Auffälligkeiten, wie Schulabsentismus, Verhaltensprobleme, psychosomatische und depressive Symptome, Ängste, Abhängigkeit von elektronischen Medien bis hin zu behandlungsbedürftigen psychischen Störungen. Besonders trifft es diejenigen Schülerinnen und Schüler, die bereits vor der Pandemie belastet waren.

Mit Beginn des neuen Schuljahres sind diese Folgen nicht verschwunden. Es ist jetzt an der Zeit sich nachhaltig Gedanken zur Bewältigung der komplexen psychosozialen Folgen der Corona-Krise zu machen. Neben den wichtigen Maßnahmen für den Infektionsschutz sollte auch ein nachhaltiger Maßnahmenplan für die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern, Lehrkräften und nichtlehrendem Personal erarbeitet werden. Prävention und Intervention müssen Hand in Hand gedacht werden.

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Laura Jahn

Von Laura

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