So. Jun 16th, 2024

Ingelheim (ots) – COVID-19 ist eine Multiorgan-Erkrankung. Fast alle Organe können betroffen sein. Neben der Lunge sind die Viren bei Autopsien häufig auch in Nieren, Gehirn, Leber, Darm, Herz und Rachen zu finden. Das Herz-Kreislauf-System scheint von COVID-19 besonders betroffen zu sein. Das Virus verursacht schwere Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Bindegewebsschäden und Kalzifizierungsprozesse, was zu Herzschäden, Lungenembolien, Gefäßverschlüssen, Multiorganversagen bis hin zum Tod führen kann. Massive Entzündungsprozesse und Störungen im Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt sind dabei von großer Bedeutung und stehen in engem Zusammenhang mit den Vitaminen D und K.

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Zytokinsturm und Blutgerinnsel bei COVID-19

Patienten mit schwerem COVID-19-Krankheitsverlauf zeigen eine Fehl- und Überreaktion des Immunsystems, einen sogenannten “Zytokinsturm”, der schwerwiegend bis tödlich verlaufen kann. Zytokine aktivieren die Blutgerinnung, weshalb schwere COVID-19-Fälle infolge des Zytokinsturms häufig unter Störungen der Blutgerinnung mit Bildung von Blutgerinnseln (Thrombusbildung) leiden. Die Gerinnsel sind neben der Lungenentzündung ein zentraler Grund für die Schädigung der Lunge und tödliches Multiorganversagen.

Die entscheidende Rolle von Vitamin D zur Optimierung des Immunsystems und zur Milderung des Zytokinsturms ist inzwischen sehr gut belegt und wurde bereits in früheren Pressemitteilungen ausführlich thematisiert. Neue Studien zeigen, dass auch Vitamin K eine bedeutende Rolle zukommt und besonders bei schweren Verläufen ein ausgeprägter Mangel vorliegt, der den Calcium-Stoffwechsel stört und die Blutgerinnung fördert.

Sowohl der Zytokinsturm als auch die Azidose in Folge der Atemnot fördern die Blutgerinnung. Dabei spielt der gestörte Calcium-Stoffwechsel eine entscheidende Rolle.

Azidose und Hypocalcämie bei COVID-19

Der Störung des Calcium-Haushalts kommt im Rahmen der typischen respiratorischen (Atemnot-bedingten) Azidose bei COVID-19 eine besondere Bedeutung zu.

Beim Akuten Atemnotsyndrom, das bei COVID-19 häufig auftritt, kommt es im Blut zu einem Sauerstoffmangel (Hypoxie). Gleichzeitig wird das Abatmen überschüssiger Säuren reduziert und saures Kohlendioxid reichert sich im Blut an (respiratorische Azidose). Während ein gesunder Organismus dies abpuffern kann (kompensierte respiratorische Azidose), wird die dekompensierte Azidose für die typischen Risikopatienten lebensbedrohlich. Bei älteren Menschen, Diabetikern und Nierenkranken ist die Pufferkapazität des Blutes eingeschränkt. Daher sagt das Vorliegen einer dekompensierten Azidose mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen tödlichen Krankheitsverlauf voraus.

Je besser der Körper die respiratorische Azidose bei einer Atemnot noch mit Basenreserven puffern (und damit eine dekompensierte Azidose vermeiden) kann, desto besser die Überlebenschancen.

Bei COVID-19-Patienten sind niedrige Calcium-Spiegel im Blut (Hypocalcämie) sehr weit verbreitet. In Studien hatten bis zu 82% aller Patienten bei der Krankenhausaufnahme zu niedrige Calcium-Spiegel im Blut. Patienten mit niedrigem Calcium-Spiegel wiesen einen deutlich schlechteren Krankheitsverlauf auf. Sie hatten häufiger Organschäden, einen septischen Schock und eine höhere 28-Tage-Mortalität.

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