Sa. Mai 18th, 2024

Heidelberg (ots) – Telekom, Vodafone und Telefonica packen in ihre Handytarife im Schnitt achtmal so viel Datenvolumen wie üblicherweise verbraucht wird. Die aktuelle Analyse der Tarifexperten von Verivox zeigt, dass Angebot und Nachfrage bei der mobilen Internetnutzung immer weiter auseinanderklaffen.

Schere zwischen Angebot und Verbrauch wird größer

Derzeit benötigt ein durchschnittlicher Handynutzer rund drei Gigabyte (GB) pro Monat zum mobilen Surfen. Das Datenvolumen eines aktuellen Laufzeittarifs der deutschen Netzbetreiber liegt im Schnitt jedoch bei 23 GB – und ist damit fast achtmal so groß wie der tatsächliche Verbrauch. Die Spanne beim Highspeed-Datenangebot reicht von 2 GB bis hin zu 120 GB, zusätzlich bieten alle Netzbetreiber weitere Tarife ganz ohne Datenlimit an. Angebot und Nachfrage unterscheiden sich zunehmend: 2019 war das Datenkontingent “nur” fünfmal so hoch wie der Durchschnittsverbrauch pro Kunde.

Telefonica bietet das mit Abstand meiste Datenvolumen

Alle Anbieter haben das Datenkontingent ihrer Mobilfunktarife seit 2019 deutlich aufgestockt; die Telekom hat es sogar mehr als verdreifacht. Im Schnitt bieten Tarife in den beiden D-Netzen 17 GB (Telekom) bzw. 14 GB (Vodafone). Telefonica ist mit Abstand Spitzenreiter: Handytarife im O2-Netz enthalten im Vergleich zu den beiden Wettbewerbern mehr als doppelt so viele Daten (38 GB).

“Das größere Datenkontingent erklärt sich mit einem tatsächlich höheren mobilen Verbrauch der O2-Kunden”, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. “Die Telefonica-Zielgruppe ist geprägt von der Instant-Datennutzung jüngerer Generationen; konsumiert wird überall und sofort. Diese Klientel nutzt stationäre Internetanschlüsse seltener, das Datenvolumen des Handytarifs wird somit wichtiger.”

Netzbetreiber-Kunden zahlen 1,93 Euro pro Gigabyte

Im Schnitt kostet Netzbetreiber-Kunden jedes Gigabyte Datenvolumen 1,93 Euro. Bei der Telekom und Vodafone zahlen Kunden mit 2,47 bzw. 2,64 Euro je GB am meisten, bei Telefonica mit 69 Cent am wenigsten.

Vor allem Handytarife mit kleinen und mittleren Datenbudgets sind bei Discounter-Marken wesentlich günstiger zu haben. Die Ersparnis bei Tarifen unter 20 GB kann über 60 Prozent gegenüber einem vergleichbaren Netzbetreiber-Tarif betragen. Wer leistungsstarke Tarife mit viel Datenvolumen und Extras wie schnellem 5G-Mobilfunk oder Multi-SIM-Optionen sucht, findet bei den Vertragstarifen von Telekom, Vodafone und Telefonica allerdings eine größere Auswahl.

Rundum-Versorgung wird für einige zur Kostenfalle

“Die Netzbetreiber rüsten ihre Tarife weiter auf – und heben sich damit von günstigeren Discounter-Angeboten ab. So ist etwa der Trend zu Zero Rating mit unbegrenztem Datenverbrauch für Musik, Social Media oder Videos ungebrochen,” erklärt Theumer. Viele hochwertige Tarife würden jedoch nicht wegen des enthaltenen Inhalts gebucht, sondern um ein Smartphone zu finanzieren: “Um den Einmalpreis eines Geräts so niedrig wie möglich zu halten, buchen Kunden hochpreisige Tarife – und diese enthalten große Datenbudgets, die oft kaum genutzt werden.”

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Laura Jahn

Von Laura

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