Do. Mai 2nd, 2024

Leipzig (ots) – Rund um den 75. Jahrestag der DEFA-Gründung am 17. Mai bieten MDR und rbb ein umfangreiches Programm und eine große Werkschau mit über 50 DEFA-Filmen in der ARD-Mediathek. Den Gründungstag selbst feiert der MDR mit einer TV-Premiere: Der Kinofilm „Traumfabrik“ aus dem Jahr 2019 – eine Hommage an die DEFA und die Filmstudios in Potsdam-Babelsberg – wird erstmals im Fernsehen ausgestrahlt.

Vor 75 Jahren, am 17. Mai 1946, wurde die Deutsche Film AG (DEFA) in Potsdam-Babelsberg gegründet. In den 46 Jahren ihres Bestehens entstanden etwa 700 Spielfilme, rund 2.500 Dokumentar- und Kurzfilme und 950 Animationsfilme. Ob Komödie oder Drama, ob Propagandafilm oder Verbotsfilm, ob Durchschnittsware oder Meisterwerk – wer sich ein Bild vom Leben in der DDR mit all seinen Schattierungen machen möchte, der kommt an der DEFA nicht vorbei.

Werkschau in der ARD-Mediathek – von Abenteuer bis „Filme aus dem Panzerschrank“

Mit über 50 Produktionen – von Spielfilmen, Märchen, Dokumentarfilmen bis Kurzfilmen – gibt die ARD-Mediathek im Mai einen umfangreichen Einblick in das Filmerbe der DEFA. Unter dem Titel DEFA 75 bündeln MDR und rbb in der ARD-Mediathek ihr Programmangebot zum Geburtstag der DDR-Filmproduktion. Zur Orientierung wird das Angebot thematisch aufbereitet.

In der Rubrik „Filme aus dem Panzerschrank“ können sich Interessierte unter anderem auf den Kult-Klassiker „Spur der Steine“ mit Manfred Krug freuen. Der Film lief 1966 nur drei Tage im Kino, bevor er bis 1989 im Giftschrank verschwand. Unter dem Stichwort „Komödien“ erwartet die Nutzerinnen und Nutzer etwa der Musikfilm „Heißer Sommer“ mit Frank Schöbel aus dem Jahr 1968. In der Rubrik „Drama“ wird beispielsweise „Coming out“, der erste DEFA-Film zum Thema Homosexualität in der DDR, abrufbar sein. Eine Auswahl beliebter DEFA-Streifen wie „Ulzana“, „Apachen“ oder „Chingachgook, die große Schlange“ mit Gojko Mitić bietet die Rubrik „Abenteuer“.„Jugend in der DDR“ bündelt Produktionen wie „Grüne Hochzeit“ mit Anja Kling in der Hauptrolle oder den Kultfilm „Verbotene Liebe“ aus dem Jahr 1990. Märchen wie „Dornröschen“ oder „Die Geschichte vom kleinen Muck“ sind in der Rubrik „Kinder und Familie“ zu finden und schließlich gibt es noch eine Sparte „Kurzfilm“ mit Trickfilmen für Erwachsene aus dem DEFA-Studio für Trickfilme Dresden.

Zudem laufen im Fernsehprogramm des MDR und rbb Dokumentationen zur Geschichte der DEFA, die ebenfalls in der ARD-Mediathek abrufbar sein werden.

Das MDR-Programm zum Jubiläum

Am 4. und 11. Mai beleuchtet eine zweiteilige Dokumentation die Geschichte der DEFA und zeigt, wie sich das Helden- bzw. Heldinnen-Bild im DEFA-Film unter den wechselnden Bedingungen veränderte. Der erste Teil „Petticoat und Planerfüllung – Frauen im DEFA-Film“ (4. Mai, 22.10 Uhr) beschäftigt sich mit den starken und selbstbewussten Leinwandfrauen, die den „Ost-Mann“ in der Regel alt aussehen lassen, deren privates Glück aber nie losgelöst von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ist. Im zweiten Teil „Kalaschnikow und Doppelkorn – Männer im DEFA-Film“ (11. Mai, 22.10 Uhr) stehen die Männer im Fokus. Frühe DEFA-Filme zeigen vor allem gebrochene Helden, die durch ihre Liebe zu einer DDR-Frau den Weg zurück ins aktive Leben in der vermeintlich besseren Hälfte Deutschlands finden. Regisseure, Kritiker und Schauspieler wie Eva-Maria Hagen, Annekathrin Bürger, Jaecki Schwarz, Jutta Wachowiak, Winfried Glatzeder und Herrmann Zschoche schildern ihre Sicht auf die DEFA, ihre Filme und Rollen.

Im MDR KULTUR-Magazin „artour“ dreht sich in der Sendung am 6. Mai um 22.10 Uhr alles um die DEFA.

Am 16. Mai eröffnet die MDR ZEITREISE einen DEFA-Themenabend. Zunächst blickt das Geschichtsmagazin zurück auf die knapp fünf Jahrzehnte des DEFA-Films, spricht mit Filmemachern und Darstellern von einst und Kritikern von heute. Und fragt: „Großes Kino?! Was bleibt von der DEFA?“ Anschließend ab 23.30 Uhr spürt die Dokumentation „Sachsens Glanz und Preußens Gloria – Macht und Mythos“ dem größten, teuersten und ehrgeizigsten Projekt des DDR-Fernsehens nach. Die Nacht gehört drei DEFA-Dokumentarfilmen: „Einmal in der Woche schrein“ von Günter Jordan aus dem Jahr 1982 berichtet über das Leben von Jugendlichen im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Im Schwarz-Weiß-Dokumentarfilm „Heim“ aus dem Jahr 1978, der bis 1989 verboten war, sprechen Jugendliche aus einem Kinderheim über ihre Probleme und Sorgen. In „Drei von vielen“ aus dem Jahr 1961 stellt Jürgen Böttcher drei junge Arbeiter vor, die bei ihm Kunstunterricht nehmen und über ihre Malereien, Eindrücke und Gedanken diskutieren.

Ergänzt werden die Dokumentationen durch TV-Porträts beliebter DEFA-Stars und Regisseure in der MDR KULTUR-Reihe „Lebensläufe“: Friedrich Wolf (6. Mai, 23.10 Uhr), Rolf Herricht (13. Mai, 23.15 Uhr), Christel Bodenstein – Einmal Prinzessin, immer Prinzessin (13. Mai, 00.25 Uhr).

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