Do. Mai 9th, 2024

Essen (ots) – Kaum haben die Impfungen gegen das Coronavirus in den Arztpraxen begonnen, geraten sie schon wieder ins Stocken. “Die meisten Ärzte wollen beim Impfen mitmachen, um die Bewältigung dieser schweren Krise zu beschleunigen”, sagte Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, am Dienstag in Essen. “Denn es ist klar: Ohne Massenimpfungen wird es keinen Ausweg aus der Corona-Krise geben.” Klar ist auch, dass die EU im vergangenen Sommer versäumt hat, rechtzeitig genug Impfstoff zu beschaffen. Doch es hakt noch an anderen Stellen.

“Der staatliche Hyperbürokratismus behindert massiv die Impfkampagne in den Praxen”, erläutert die FÄ-Vize und Hamburger Allgemeinärztin Dr. Silke Lüder. Als Folge eines dogmatischen Bestehens auf der Impfpriorisierungsliste würden täglich zehntausende impfwillige Menschen am Telefon, online oder an den Impfzentren abgewiesen und vor den Kopf gestoßen. “Jeden Tag führen wir mit unseren Patienten unzählige Gespräche über kleinteilige Priorisierungsgruppen – in der Zeit hätte man mit genügend geeignetem Impfstoff schon viel mehr Menschen impfen können. Die höchste Priorität allen Menschen über 80 und den Menschen in den Pflegeheimen zu geben, war richtig”, betont Lüder. Aber nun sollten alle über 60-Jährigen, alle Menschen mit Vorerkrankungen und alle Mitarbeiter aus Medizin, Bildung und den Sozialbereichen sowie Ordnungskräfte sofort und unbürokratisch geimpft werden. Anstatt so zu vereinfachen, drohe man den Ärzten, falls sie von der Priorisierungsliste abweichen sollten.

Damit das Impfen in den Arztpraxen ein Erfolg wird, formuliert die Freie Ärzteschaft sieben Forderungen an die Politik:

Über die Freie Ärzteschaft e.V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.

Pressekontakt:

presse@freie-aerzteschaft.de

V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de

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