Di. Apr 30th, 2024

Es gibt Wege, die sollten nicht begangen werden – und manche Türen sollten für immer verschlossen bleiben …

 

Die verborgene Tür

Janina scharrte ungeduldig im Straßenstaub.

„Hat einer eine Idee, was wir machen können?“

„Es ist viel zu heiß heute – da habe ich zu gar nichts Lust“, murrte ihre Zwillingsschwester Melanie.

Die blauen Augen des neunjährigen Sven blitzten unternehmungslustig. Er war zwei Jahre jünger als seine Schwestern und strotzte nur so vor Energie. Selbst die größte Hitze konnte ihm nichts anhaben.

„Wir könnten im Fluss baden“, schlug er vor.

„Das hat Mama doch verboten, viel zu gefährlich“, entgegnete Melanie und bückte sich nach ihren Sandalen. Seufzend streifte sie sie über ihre dreckverkrusteten Füße.

„Ich hätte da eine Idee …“

„Spuck schon aus!“

Schweigend sah das Mädchen zu dem alten Haus hinüber, das sich auf einem kleinen Hügel befand. Janina blickte Melanie aus giftgrünen Augen an. „Das Spukhaus! Da willst du hoch? Du hast sie wohl nicht alle!“

Die Schwestern sahen einander zum Verwechseln ähnlich – bis auf die Augen. Melanies waren so strahlend blau wie die ihres Bruders. Alle drei Kinder hatten feuerrote Haare, ein Erbteil ihrer aus Irland stammenden Mutter.

„Los, kommt schon. Wer zuletzt oben ist spendiert nachher ein Eis im Dorf!“ Kichernd rannte Sven voraus, dicht gefolgt von Melanie. Janina seufzte. Sie war die schnellste von allen, es war kein Problem, die anderen zu überholen. Kurze Zeit später musterte sie interessiert das düstere Gemäuer. Es sah wirklich nicht sehr einladend aus. Im Dorf nannte man es das Geisterhaus. Sven kam als zweiter angebraust, doch Melanie ließ sich reichlich Zeit. Ganz langsam kam sie schließlich angeschlendert.

„Mensch, na endlich! Ich dachte schon, wir müssen ohne dich da hineingehen“, meckerte Janina.

„Du hast den Letzten!“ Sven schlug der Schwester derb auf den Rücken. „Ich wette, da drin spukt es!“ Grinsend öffnete er eine knarrende Tür und verschwand.

„Oh nein! Ohne mich…“ Janina zuckte die Schultern.

„Dann hältst du eben Wache. Pass aber auf, dass sie dich nicht wegfangen!“ Fröhlich pfeifend eilte sie ihrem Bruder hinterher.

„Puh, ist das düster. Hätten wir doch bloß eine Taschenlampe eingesteckt“, stellte sie fest.

„Meinst du, hier wohnt noch jemand?“, flüsterte Sven.

„Wohl kaum“, antwortete Janina und arbeitete sich durch dicke Spinnenweben vor. Sie schrie auf, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.

„Spinnst du?“ Wütend funkelte sie Melanie an. „Du erschreckst einen ja zu Tode!“

„Ja, glaubst du etwa, ich bleibe alleine da draußen? Es hat angefangen zu regnen und … “ Ein Donnerschlag ließ sie zusammenfahren.

„Schaut mal, dort ist eine Tür!“ Das kam von Sven. Der Korridor hatte sich unendlich hingezogen, und im Halbdunkel konnten sie kaum etwas erkennen. Janina atmete auf, der Raum, den sie jetzt betraten, hatte ein Fenster. Allerdings war er durch Fensterläden weitgehend abgedunkelt. Eine Scheibe fehlte, und der Rahmen ließ sich nur schwer  öffnen. Sven stemmte sich gegen den morschen Fensterladen, der prompt nachgab und krachend in den Abgrund sauste.

„Wenn im Haus noch jemand wohnt, hat er uns spätestens jetzt gehört“, stellte Melanie beunruhigt fest und sah sich nach allen Seiten um.

„Wen erwartest du denn? Einen Kobold oder gar einen Troll? Oder doch einen Geist?“, feixte Sven. Janina sah ihn warnend an.

„Damit macht man keine Scherze. Lasst uns lieber nachsehen, was in dem alten Schrank dort hinten ist.“ Bis auf einen Holztisch und einen Schaukelstuhl war der Raum sonst leer. Sven saß bereits in letzterem und schaukelte mit dem knarrenden Möbelstück hin und her. Jetzt war er als erster am Schrank.

„Brotkrümel, kleine schwarze Kügelchen, ein altes Buch, Spinnenweben und jede Menge Staub“, verkündete er von drinnen.

„Mach mal Platz! Igitt, die Kügelchen sind Mäuseköttel!“ Janina drängte sich neben den Bruder.

„Wo ist denn dann die Maus?“ Forschend und auf allen Vieren untersuchte Sven den Boden.

„Da ist eine Falltür oder sowas“, verkündete er plötzlich.

„Cool!“

„Sie hat einen Ring!“ Mit vereinten Kräften zogen die zwei daran. Ein knarzendes Geräusch ertönte. Melanie, die bisher abwartend vor dem Schrank gestanden hatte, steckte neugierig den Kopf hinein und sah gerade noch, wie ihre Geschwister mit einem Schrei direkt vor ihren Augen in der Tiefe verschwanden. Fassungslos sah sie in ein viereckiges schwarzes Loch.

 

Spannend geht es in dem Buch weiter!

 

Unheimliche Geschichten

Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Tief verwurzelt scheint die Angst vor schwarzen Katzen, die von links unseren Weg überqueren, der Zahl 13 sowie Freitag dem Dreizehnten zu sein. Ebenso soll es Unglück bringen, unter einer Leiter hindurchzugehen oder einen Spiegel zu zerbrechen. Daher ist es also kein Zufall, dass dieses Buch genau 13 unheimliche Geschichten, eine schwarze Katze und einen Spiegel enthält. Wirken Flüche wirklich oder nur, wenn man an sie glaubt? Existieren Aliens und Zeittore ausschließlich in unserer Fantasie? Was ist möglich oder unmöglich, Wahrheit oder Fiction? Das müssen Sie, lieber Leser und liebe Leserin, selbst herausfinden. Doch Vorsicht! Verlieren Sie sich nicht zwischen den Zeilen dieses Buches.

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-1093338331

Auch als E-Book erhältlich!

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©byChristine Erdic

 

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/

https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

 

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