Fr. Mai 3rd, 2024

Köln (ots)

Eine neue Folge des spannenden Literaturtalks geht ab dem 28.01.2021 online: Frank Goosen spricht mit dem Autor und Arzt für Psychatrie, Jakob Hein, über dessen neuestes Buch: Hypochonder leben länger – und andere gute Nachrichten aus meiner psychiatrischen Praxis (Galiani Berlin) und gewinnt ganz neue Erkenntnisse für seinen eigenen Alltag!

Jakob Hein absolviert seit vielen Jahren zwei erfolgreiche Karrieren parallel. Allein sein Roman Herr Jenssen steigt aus stand wochenlang auf den Bestsellerlisten – zur gleichen Zeit arbeitete er damals als Oberarzt für Psychiatrie an der Berliner Charité. Sein Stück Johnny Chicago oder Super ist gar kein Ausdruck wurde 2010 an der Berliner Volksbühne mit Kurt Krömer in der Hauptrolle und dem Autor selbst in einer weiteren Hauptrolle uraufgeführt. Jakob Hein scheint nie zu schlafen, denn ab und zu schreibt er auch noch Drehbücher, die im deutschen Fernsehen ein mehrfaches Millionenpublikum erreichen (ARD, 2017: “Zwei Bauern und kein Land”).

All seine Werke – wie wohl auch seine therapeutische Haltung – zeichnen sich durch seinen besonderen Blick auf die Menschen und ihre Eigenheiten aus. In “Hypochonder leben länger” nimmt Jakob Hein die Leser mit auf eine unterhaltsame und erhellende Reise durch seinen Alltag als Psychiater. Er erzählt von seinen Erfahrungen im Umgang mit bestimmten Themen, und dabei auch von seiner Skepsis gegenüber einengenden Diagnosen und der Geste des Experten. Er erzählt von hilfreichen Gesprächen, Placebos und Medikamenten. Vor allem aber macht er begreifbar, dass jeder Mensch den Code zum Schatz seines Lebens in sich trägt und es immer aufs Neue darum geht, diesen zu entschlüsseln.

Begeistert ist Frank Goosen von Heins therapeutisch gefärbtem Hinweis, er überlege bei bestimmten schwierigen Entscheidungen, die er treffen müsse, wen er selbst am ehesten um Rat fragen würde. So empfehle er es auch manchmal seinen Patient:innen:

“Oft kann man auch seine innere Tendenz herausfinden, indem man überlegt, wen man zu der Entscheidung fragen würde. Wenn ich persönlich meinen Vater zu etwas frage, weiß ich eigentlich schon, dass ich mir meine Frage eher mit “Nein” beantworten will, weil mein Vater immer eher skeptisch ist und nicht daran glaubt, dass Dinge gut ausgehen, Wenn ich aber eher meinen Kumpel Thomas anrufen würde, weiß ich schon, eigentlich will ich “ja” sagen. So kann ich oft selbst schon sehen, wo meine eigene Tendenz liegt: Indem ich überlege, wen ich am ehesten zu dem Problem befragen würde.”

Goosen: “Das ist beeindruckend! Wenn ich recht überlege, mache ich das intuitiv auch oft schon so. Das werde ich mir merken!”

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