Sa. Apr 27th, 2024

Rastatt (ots)

“Weil alle ein Recht auf gute Bildung haben!” Unter diesem Leitsatz wird das Netzwerk Digitale Bildung am Dienstag, den 30. März ein Positionspapier veröffentlichen. Darin fordern Dr. Sarah Henkelmann, Ottmar Misoph und Edith Laga, ihres Zeichens Experten für Pädagogik und Ausstattung aus dem Netzwerk Digitale Bildung, eine besondere Unterstützung für Schülerinnen und Schüler in Vorschul- und Übertrittsphasen sowie eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule. Das sind die zwei wesentlichen Schritte hin zu mehr Chancengerechtigkeit, wenn es um Bildung in Deutschland geht.

Konkret treten die drei Mitglieder der Expertencommunity dafür ein, bundesweit Übergangsbegleitungen einzurichten – von Studierenden, aber auch Erziehern und Pädagogen. Und zwar gleichermaßen für die Vorschul- und die Grundschulkinder der ersten Klassen sowie für die Schülerinnen und Schüler, die in die Haupt-, Mittel- und Realschulen übertreten, also in die Sekundarstufe I übertreten. Ebenso fordern sie, dass das Engagement der Menschen, die dies leisten, entsprechend anerkannt wird.

“Die Nachwirkungen der Schulschließungen werden noch lange zu spüren sein. Deshalb sollten wir alle die kommenden Herausforderungen beherzt angehen und die Schülerinnen und Schüler und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen,” sagt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. “Es gilt jetzt eine echte Bildungskluft mit gemeinsamen Anstrengungen zu verhindern.”

Gravierende Lücken aus dem Lockdown schließen

Das Positionspapier warnt vor einer ernsten Situation, die sich für die Grundschulen im Herbst 2021 ergibt.Verursacht wurde dies durch lückenhafte Besuche des Kindergartens und der Vorschule und die daraus entstandenen Lerneinbrüche, sowie die in vielen Landkreisen wegen Personalmangels ausfallende Eingangsuntersuchung und das fehlende Screening an den Grundschulen. Deshalb wissen Lehrkräfte bis zum ersten Schultag nicht, welche Stärken, welche Schwächen oder welchen Förderbedarf die Kinder haben. Da man davon ausgehen kann, dass die Klassengrößen in den Grundschulen ansteigen werden, wird es für Lehrkräfte zur fast unlösbaren Aufgabe, den neuen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und ihnen einen positiven Einstieg in ihre Schullaufbahn zu ermöglichen. Auch für Grundschulkinder, die jetzt die erste Klasse besuchen, werden Übergangsbegleitungen gefordert. Diese Kinder kennen Schule nur unter Pandemiebedingungen. Das bedeutet, dass auch hier Lücken entstanden sind, besonders wenn es darum geht, das Lernen an sich zu lernen. Vor einer sehr ähnlichen Herausforderung stünden die Schülerinnen und Schüler, die von der Grundschule in die Sekundarstufe I, sprich in Haupt-, Mittel- oder Realschulen wechseln, heißt es im Positionspapier, weshalb auch für sie besondere Unterstützung eingefordert wird.

In Hamburg wird ein ähnliches Konzept der Schulbegleitung schon länger praktiziert, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein machen sich mit ähnlichen Ansätzen auf den Weg. Dort ist die Idee, dass Studierende dabei helfen sollen, Lernlücken zu füllen und Nachhilfe zu geben. Das Netzwerk Digitale Bildung geht einen Schritt weiter: Bundesweit sollen Übergangsbegleitungen möglichst schnell und unkompliziert die Schülerinnen und Schüler begleiten und die Lehrkräfte unterstützen. Dadurch helfen sie mit, dass Lücken frühzeitig erkannt und gemeinsam rasch geschlossen werden. Diese wichtige Aufgabe könne beispielsweise von Erzieherinnen und Erziehern, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern oder auch von Lehramtsstudierenden erfüllt werden, die so die weitere Schullaufbahn positiv mitgestalten würden.

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