Do. Mai 2nd, 2024

Köln (ots)

Sieben von zehn Unternehmen in Deutschland hatten bereits vor der Corona-Pandemie Probleme bei der Rekrutierung von qualifizierten Mitarbeitenden. Dennoch betreiben nur drei von zehn Unternehmen eine ausgeprägt strategische Personalarbeit. So positionieren sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen nicht ausreichend als attraktive Arbeitgeber. Auch die Nachfolgeplanung im eigenen Betrieb steht lediglich bei 44 Prozent der befragten Unternehmen im Fokus. Häufig genannte Gründe für die optimierungsbedürftige Personalarbeit: Es fehlt an Know-how und finanziellen Mitteln. Dies belegt der repräsentative Personalarbeitsindex 2021 des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

Der Fachkräftemangel ist neben der aktuellen Materialknappheit weiterhin eines der zentralen Themen der deutschen Wirtschaft. Bereits vor Corona konnten Unternehmen knapp 80 Prozent ihrer offenen Stellen nur schwer besetzen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und eine schwächelnde Konjunktur werden daran nicht grundsätzlich etwas ändern – denn der Fachkräftemangel wird durch den demografischen Wandel mittelfristig verstärkt.

Daher wird es immer wichtiger, dass sich Unternehmen in der Personalarbeit gut aufstellen, um Mitarbeitende zu finden, zu qualifizieren und zu binden. Derzeit betreiben allerdings nur drei von zehn Unternehmen eine ausgeprägt strategische Personalarbeit und setzen vielfältige Maßnahmen um. Dazu zählen etwa die gezielte Analyse der eigenen Stärken und Schwächen sowie neue Wege zur Rekrutierung oder Qualifizierung von Mitarbeitenden. Des Weiteren sind insbesondere kleine Unternehmen nicht ausreichend auf die Folgen des demografischen Wandels vorbereitet, indem sie eine vorausschauende Nachwuchsplanung betreiben. Lediglich vier von zehn kleinen Betrieben haben dafür die Altersstruktur ihrer Beschäftigten systematisch im Blick. Dies sind Ergebnisse des Personalarbeitsindex 2021 des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), für den von Juli bis September 2020 insgesamt 1.433 Unternehmen zum Thema “Strategische Personalarbeit und Employer Branding” befragt wurden.

Kleine Unternehmen verpassen Chance zur Positionierung

Die größte Herausforderung sieht Studienautorin Sibylle Stippler vom KOFA in der noch zu geringen Nutzung sogenannter Employer-Branding-Maßnahmen: “Vor allem kleine Unternehmen verpassen die Chance, sich über Stellenausschreibungen als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Unsere Studienergebnisse belegen zudem, dass nur knapp 15 Prozent der befragten Unternehmen auf einer eigenen Karrierewebsite über sich als Arbeitgeber informieren. Dabei können Betriebe von einer starken Arbeitgebermarke im Rekrutierungsprozess auf dem Arbeitsmarkt sehr profitieren.”

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Laura Jahn

Von Laura

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