So. Mai 12th, 2024

Berlin (ots) – In zwei vergleichenden Umfragen von 2019 und 2020 geht das Pflegeberatungsunternehmen Familiara der Frage nach, wie zufrieden Pflegebedürftige mit der häuslichen Begutachtung durch MDK oder Medicproof waren und was sich seit der coronabedingten Umstellung auf telefonische Begutachtungen verändert hat. Ausgangspunkt für die Umfrage war eine vom MDK veröffentlichte Aussage, nach der 88 Prozent aller Pflegebedürftigen mit der Begutachtung zufrieden seien. Die Umfrageergebnisse widerlegen diese Aussage.

Begutachtungen im Schnelldurchlauf

Bereits vor Corona, als die Begutachtungen noch vor Ort durchgeführt wurden, gaben 42 Prozent der Betroffenen an, sich hinsichtlicher ihrer Probleme nicht ausreichend gewürdigt zu fühlen. Nach der Einführung der Telefon-Interviews hat sich diese Zahl auf 59 Prozent erhöht.

Ein Grund dafür ist die viel zu kurze Begutachtungsdauer. Um die ganze Pflegesituation realistisch zu erfassen und alle relevanten Fragen zu stellen, sollten sich die Gutachter*innen etwa 60 bis 90 Minuten Zeit nehmen. Stattdessen ist die Begutachtung meist schneller vorbei als gedacht: Dauerten die häuslichen Termine noch in 67 Prozent der Fälle mindestens 45 Minuten, wird diese Zeitmarke bei den Telefoninterviews nun nur noch in 48 Prozent der Fälle erreicht. Und das, obwohl es für die Gutachter*innen ohne die persönliche Begegnung deutlich schwerer sein dürfte, die Situation richtig einzuschätzen.

Pflegegrad oft geringer als erwartet

Wie nicht anders zu erwarten, folgte auf die Begutachtung für knapp die Hälfte der Pflegebedürftigen am Ende eine böse Überraschung: Das Ergebnis fiel bis zu zwei Pflegegrade geringer aus als erwartet. Dass jede*r Dritte sich angesichts dieses Ergebnisses für einen Widerspruch entscheidet, kann man vor diesem Hintergrund sogar als positiv werten.

Jörg Zimmermann, Geschäftsführer bei Familiara: “Wir ermutigen Pflegebedürftige dazu, sich intensiv mit dem Begutachtungsverfahren auseinanderzusetzen und ihre Rechte auch durchzusetzen. Die Erfolgsaussichten sind besser, als viele denken: Drei von vier Gutachten, die wir für unsere Kunden prüfen enthalten gravierende Fehler. Eine Korrektur führt in den meisten Fällen zu einem höheren Pflegegrad.”

Über Familiara

Familiara unterstützt Pflegebedürftige auf dem Weg zum richtigen Pflegegrad. Bereits seit 2004 begleitet Familiara Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der erstmaligen Beantragung oder Höherstufung eines Pflegegrades sowie bei der Durchsetzung ihrer gesetzlichen Ansprüche im Widerspruchsverfahren. Das Pflegeberatungsunternehmen ist mit 150 Pflegegrad-Expert*innen in ganz Deutschland vertreten. Mehr als 15.000 Menschen haben sich bereits von Familiara begleiten lassen. Die Erfolgsquote bei Widersprüchen liegt bei 95 Prozent.

Mehr Informationen: https://www.familiara.de/ratgeber/pflegegrad/begutachtung/umfrage/

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Laura Jahn

Von Laura

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