Unheimliche Geschichten
Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Tief verwurzelt scheint die Angst vor schwarzen Katzen, die von links unseren Weg überqueren, der Zahl 13 sowie Freitag dem Dreizehnten zu sein. Ebenso soll es Unglück bringen, unter einer Leiter hindurchzugehen oder einen Spiegel zu zerbrechen. Daher ist es also kein Zufall, dass dieses Buch genau 13 unheimliche Geschichten, eine schwarze Katze und einen Spiegel enthält. Wirken Flüche wirklich oder nur, wenn man an sie glaubt? Existieren Aliens und Zeittore ausschließlich in unserer Fantasie? Was ist möglich oder unmöglich, Wahrheit oder Fiction? Das müssen Sie, lieber Leser und liebe Leserin, selbst herausfinden. Doch Vorsicht! Verlieren Sie sich nicht zwischen den Zeilen dieses Buches.
Auch als Taschenbuch bei Amazon erhältlich!
Leseprobe aus dem Buch
Die schwarze Katze
Um schwarze Katzen ranken sich unzählige unheimliche Geschichten. Aberglauben, meinen Sie? Nun, die kleine Stadt, deren Namen ich nicht nennen möchte, wimmelt geradezu von abergläubischen Menschen.
Jochens Augen waren voller Furcht, als er zu dem Haus am Ende der Straße hinübersah. Noch niemals war er dem alten Gemäuer so nahe gekommen.
„Hier wohnt sie also, die Hexe“, wisperte er seinem Freund Ralf zu. Der nickte.
„Sie hat eine schwarze Katze, und nachts tanzt sie um das Feuer.“
„Dort sollen sogar schon Kinder verschwunden sein“, flüsterte Ralf zurück.
„Woher wisst ihr das?“ Mark blickte seine Freunde argwöhnisch an. „Das sind doch Ammenmärchen!“
„Pst“, zischte Jochen verärgert. „Du bist fremd und weißt gar nichts. Willst du, dass sie uns hört und herauskommt?“
Es stimmte, Mark war erst vor wenigen Tagen aus Berlin hergezogen. Dank der Schule hatte er schnell Anschluss gefunden, wenn er auch die Leute im Ort ein wenig seltsam fand. Vor allem diese Geschichte mit der angeblichen Hexe war ihm mehr als suspekt.
„Wollen wir nicht lieber Fußball spielen? Bis zum Abendbrot ist noch etwas Zeit,“ lenkte er ab. Johlend entfernten sich die Zehnjährigen in die entgegengesetzte Richtung.
„Ich hole den Ball!“, schrie Ralf. Für den Augenblick war das alte Haus mit seiner unheimlichen Bewohnerin vergessen.
„Ihr wart doch nicht dort oben bei der Alten, oder?“, wurde Jochen von seinem Vater am Tisch empfangen.
„Nein, ganz bestimmt nicht, Papa“, versicherte der eine Spur zu schnell. Stirnrunzelnd schaute Herr Jansen seinen Sprössling an.
„Du weißt, dass es gefährlich ist. Damals ist dort ein Junge verschwunden. Also haltet euch fern.“
„Aber Heinrich, das ist doch nie aufgeklärt worden …“, warf seine Frau zaghaft ein.
„Martha, es gehen seltsame Dinge vor sich. Neulich erst ist mir dieses schwarze Katzenvieh direkt vor die Füße gelaufen. Es kam von links! Kurz darauf hatte ich einen platten Reifen. Am nächsten Morgen habe ich mich mit dem Kaffee verbrüht und mir dabei den neuen Anzug ruiniert.“
„Und das alles wegen der Katze“, schmunzelte Martha. Heinrichs Faust donnerte auf den Tisch.
„Ich verbiete euch, dort hinzugehen! Basta!“
©byChristine Erdic
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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
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