Kinder, habt Ihr Lust, Finn und seine Mäuseschar auf ihrer Reise nach Norwegen zu begleiten? Da geht es lustig und auch manchmal turbulent zu, wie Ihr euch sicher vorstellen könnt. Kommt einfach mit und besucht Nepomuck und seine Familie im Kobolddorf, beobachtet Elche und Wurzelzwerge und wer weiß: Vielleicht begegnet Euch ja sogar ein Troll. Das gibt Spaß und Abenteuer ohne Ende!
Und so beginnt die spannende Reise:
Ein riskantes Unternehmen
Die Mäuse befinden sich in heller Aufregung. Bereits am Morgen hat Kater Merlin einen kleinen Vorrat an Käse, Brot, Keksen, Wurst und Fleischresten im Bus der Zirkusleute versteckt.
Das war einfach, da die kleine Familie den Bus verlassen hatte. Die drei Erwachsenen wollten Einkäufe erledigen, denn schon am nächsten Tag würde man die Zelte abbrechen und nach Norwegen fahren. Die beiden Kinder, ein etwa zehnjähriger Junge und ein etwas kleineres Mädel, übten draußen Seilspringen.
Die Tür des Busses stand offen, und für den Kater war es ein Leichtes, die Esswaren in den Bus zu schaffen und hinter einer großen Holzkiste zu verstecken.
Nun aber wird es schwierig, denn die Familie schläft in dem Bus, und die Tür ist geschlossen. Nur ein Fenster steht offen.
„Das ist zu hoch für uns“, entscheidet Finn enttäuscht.
Aber Merlin hat eine zündende Idee.
„Seht ihr den Baum dort neben dem Fahrzeug? Seine Zweige reichen direkt bis ans Fenster. Ja, so könnte es gehen! Das ist die einzige Möglichkeit.“
Eine nach der anderen klettern die Mäuse leise und geschickt am Baum hoch. Mäuse sind sehr gute Kletterer, müsst ihr wissen. Dann noch den Ast entlang bis zu den dünnen Zweigen. Runterhangeln und ab durch das Fenster …
Felix geht als erster und schaut, ob die Luft rein ist. Aufatmend landet er weich auf einem Stapel Decken.
Alles geht gut, bis Luis als letzter an die Reihe kommt. Vorwitzig springt er vom Fenster in den Bus und … oh weh!
„Uhhh!“ Kreischend fährt das Mädchen in die Höhe. Da ist Luis doch mitten auf ihrem Bauch gelandet! Zwei kleine schwarze Augen starren sie im Halbdunkel entsetzt an.
„Du, auf mir sitzt ein Gespenst!“ Heftig stößt sie ihren Bruder an, doch der murmelt nur etwas im Halbschlaf und dreht sich auf die andere Seite.
Der rundliche kleine Mäuserich macht sich ganz leicht und huscht mit zitternden Beinen davon. Susi zischt ihn verärgert an: „Das hätte ins Auge gehen können. Kannst du nicht besser aufpassen?“
Emma kichert leise: „Wieso Auge? Er ist doch nur auf ihren Bauch gefallen.“ Nun mahnt auch Finn: „Ihr müsst vorsichtiger sein. Sonst werden wir entdeckt, bevor die Reise nach Norwegen überhaupt beginnt.“
Endlich erscheint auch Merlins Kopf am Fenster. Elegant lässt sich der Kater heruntergleiten und plumpst direkt neben Susi. „Gib doch Acht!“, meckert die und zieht mühsam ihren Schwanz unter Merlins dickem Po hervor. „Mein edelstes Teil.“ Empört schaut sie in die Runde in lauter feixende Gesichter.
Merlin blickt sich aufmerksam um und nickt dann zufrieden.
„Wir müssen schon leise sein. Aber wir haben Glück: Der Bus ist durch eine Trennwand unterteilt. Die Erwachsenen schlafen vorne, hier hinten befindet sich also nur das ganze Gerümpel samt dem Nachwuchs.“
©byChristine Erdic
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Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
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