Sa. Apr 27th, 2024

Frankfurt am Main (ots) –

Die Mehrheit der Sparerinnen und Sparer in Deutschland erwartet im kommenden Halbjahr leicht steigende Preise. Fast ein Viertel glaubt sogar, dass sie stark anziehen werden. Dies machen sie vor allem am täglichen Einkauf im Supermarkt und den Benzinpreisen fest. An ihrer Geldanlage wollen die meisten deswegen jedoch genauso wenig etwas verändern wie an ihren Sparbemühungen. Schutz vor Inflation bieten vor allem Geldanlagen in Immobilien und Gold, aber auch Aktien und Investmentfonds. Mit Blick auf die Kursentwicklung an den Aktienmärkten, äußern sich die meisten optimistisch. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.

Beinahe neun von zehn Sparerinnen und Sparer in Deutschland rechnen damit, dass die Preise in den kommenden sechs Monaten anziehen werden (89 Prozent). Zwar glaubt die Mehrzahl (66 Prozent), dass sich dies nur leicht bemerkbar macht. Der Anteil derer, der mit stark steigenden Preisen rechnet, erreicht mit 23 Prozent jedoch im Vergleich zu den Vorjahren ein neues Maximum. Gleichzeitig rechnen so wenige wie nie zuvor mit gleich bleibenden Preisen (acht Prozent, 3. Quartal 2020: 27 Prozent). Die Zahl derjenigen, die mit leicht fallenden Preisen rechnen, liegt bei zwei Prozent (3. Quartal 2020: neun Prozent).

Bei der Einschätzung, wie sich die Preise künftig entwickeln, orientieren sich die meisten Befragten an dem, was sie für ihre regelmäßigen Einkäufe im Supermarkt zahlen (83 Prozent). Gut zwei Drittel machen ihre Meinung auch an den Immobilien- und Mietpreisen (68 Prozent) sowie den Benzinpreisen (66 Prozent) fest. Mehr als die Hälfte entnimmt ihr Bild zur Preisentwicklung der Berichterstattung in den Medien (51 Prozent). 37 Prozent ziehen die Entwicklung ihres eigenen Guthabens zu Rate.

Keine Sorgen um die Ersparnisse und keine Konsequenzen bei den Geldanlagen

Knapp die Hälfte der Anleger, die mit steigenden Preisen rechnen, macht sich keine Sorgen um die eigenen Ersparnisse (48 Prozent). Vier von zehn zeigen sich etwas besorgt (40 Prozent), sehr besorgt sind 11 Prozent. Grund zur Umschichtung der eigenen Geldanlagen sehen jedoch nur wenige. Die Mehrheit der Befragten (75 Prozent) nimmt keine Veränderungen vor, neun Prozent möchten zunächst mit einem Bankberater besprechen. 16 Prozent wollen aktiv werden und Gelder umschichten, darunter hauptsächlich Männer (59 Prozent).

Auch beim Sparverhalten bleiben die meisten trotz der erwarteten Preisentwicklung gelassen: 67 Prozent werden nicht mehr und nicht weniger sparen als bisher. 19 Prozent möchten künftig mehr Geld zurücklegen, 13 Prozent weniger. “Das Ende der Corona-Pandemie ist in Sicht, die damit einhergehenden Lockerungen beflügeln die Konjunktur und sorgen für erhöhten Preisdruck. Diese Sondereffekte dürften 2022 allerdings wieder nachlassen. Wir erwarten, dass die Inflationsrate dann auf ein moderates Niveau sinken wird”, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. “Dennoch sollten Sparerinnen und Sparer ihre Anlagestrategie überdenken und aktiv werden. Noch immer lagert ein Großteil des deutschen Vermögens in niedrig verzinsten Produkten. Wer seine Chance auf Rendite vor dem Hintergrund erhöhter Inflation und niedriger Zinsen verbessern will, sollte handeln”, betont Gay.

Der beste Schutz vor Inflation: Immobilien und Gold, aber auch Aktien und Investmentfonds

Den besten Schutz vor Inflation bieten laut Ansicht der Befragten Immobilien und Gold: 74 bzw. 73 Prozent glauben dies. Gut vier von zehn Personen (44 Prozent) halten Rohstoffe für einen guten Inflationsschutz. Aktien und Investmentfonds schützen nach 35 bzw. 33 Prozent der Befragten am besten vor Inflation. Unter denen, die Aktien und Investmentfonds besitzen, sind sogar noch mehr dieser Meinung (55 Prozent bzw. 41 Prozent).

Befragte blicken optimistisch auf die Aktienkurse

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Laura Jahn

Von Laura

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