So. Apr 28th, 2024

Stuttgart (ots) – Offroad-taugliche Rennräder, sogenannte Gravelbikes, werden als neue Allrounder immer beliebter. “Müsste ich mich ab heute für den Rest meines Lebens mit einem Rad begnügen, ich würde mich für ein Gravelbike entscheiden”, sagt Alexander Walz, Redaktionsleiter beim Special-Interest-Magazin GRAVELBIKE, das sich ausschließlich dieser Fahrradgattung und der stetig wachsenden Gravel-Szene widmet. Die aktuelle Ausgabe von GRAVELBIKE ist ab heute im Handel oder unter https://shop.motorpresse.de/ erhältlich.

Das folgende Interview darf unter Angabe der Quelle ganz oder in Auszügen veröffentlicht werden.

Frage: Was ist das Besondere an Gravelbikes?

Alexander Walz: Gravelbikes stehen – wie Rennräder – für eine Reduktion aufs Wesentliche: Es gibt keine aufwendigen Federelemente wie an modernen Mountainbikes, normalerweise keinen Gepäckträger, keine Lichtanlage und keine Schutzbleche. Gerade diese Anbauteile lassen sich aber meist problemlos nachrüsten, wenn man möchte. Gravelbikes sind insgesamt sehr robust und so konstruiert, dass sie auch auf längeren Touren ausreichend Komfort bieten. Unterm Strich also echte Allrounder, mit denen man fast alles machen kann. Müsste ich mich ab heute für den Rest meines Lebens mit einem Rad begnügen, ich würde mich für ein Gravelbike entscheiden.

Warum sind Gravelbikes so beliebt, was können diese Räder besser als Mountainbikes?

Der Mountainbike-Markt hat sich in den vergangenen Jahren extrem dynamisch entwickelt. Immer neue Kategorien, immer mehr Wahlmöglichkeiten innerhalb dieser Kategorien, immer mehr E-Mountainbikes und immer komplexere Technik – da haben viele potenzielle Käufer den Überblick verloren. Das eine Bike für alles gab es plötzlich nicht mehr. Gravelbikes stoßen in genau diese Lücke: als robuste, aber dennoch leichte und sportliche Räder, die sich für Ausflüge über Schotter, Naturstraßen und Trails genauso gut eignen, wie für das zügige Vorankommen auf Asphalt. Sie sind fast genauso schnell wie Rennräder, dabei aber so geländegängig, dass es für die meisten Radfahrer völlig ausreicht.

Wie ist der Hype um Gravelbikes zu erklären?

Ursprünglich kommt der Trend aus den USA, wo man in ländlichen Gegenden noch viele Schotterstraßen findet. Klassische Rennräder mit ihren schmalen Reifen sind dafür nicht ausgelegt, wären hier auf Dauer zu wenig robust, zu defektanfällig. Stabilere Laufräder, robustere, breitere Reifen und eine etwas gemäßigtere Rahmengeometrie sind deshalb die wesentlichen Punkte, die das Gravelbike von einem modernen Rennrad unterscheiden. Das geringe Gewicht der Räder und die wartungsarme Technik machen für viele den besonderen Reiz aus. Gerade auch für sportliche Fahrer, die vom Rennrad kommen, gerne längere Strecken fahren und die Geschwindigkeit lieben. Und auch hier in Deutschland sind ja längst nicht alle Wege asphaltiert – etwa im Wald – oder überall in gutem Zustand.

Bisher waren die sportlichen Radfahrer vor allem auf dem Rennrad unterwegs. Was hat sich geändert?

Wer als Rennradfahrer irgendwann das Bedürfnis verspürt, von den immer volleren Straßen wegzukommen, landet fast zwangsläufig beim Gravelbike. Die Verwandtschaft zum Rennrad ist offensichtlich – auch optisch -, und doch sind die Möglichkeiten, die ein Gravelrenner bietet, ungleich größer. Ich selbst war vor zehn Jahren an diesem Punkt angekommen, nachdem mich ein Autofahrer mit dem Rennrad von hinten abgeräumt hatte. Damals habe ich mir ein offroad-taugliches Rennrad mit Scheibenbremsen bauen lassen, weil es auf dem Markt nichts Passendes gab. Wie viele andere bin ich so zum Gravelbiker geworden, ohne mich für die Begrifflichkeiten zu interessieren. Das Gravelbike hat also viele Väter … (lacht).

Können Gravelbikes “von der Stange” das gleiche bieten wie ein maßgeschneidertes Rad?

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