…trennen sich Fremde, wie das bekannte Lied geht. Dies scheint momentan der Fall in der Mobilfon-Sparte zu sein, denn wer sich ein wenig auf dem globalen Finanzmarkt umhört, der stellt sicherlich schnell fest, wie es um Android und Huawei steht. Allerdings scheint hier viel mehr im Argen zu liegen als ursprünglich angenommen. Nicht nur die Technologiegiganten stehen sich hier gegenüber – wenn man davon überhaupt sprechen darf – sondern es sind zwei Regierungen, die so rein gar keinen Zentimeter von ihren Überzeugungen und ihrer Propaganda abweichen wollen. Was das für den Endnutzer bedeutet, der lediglich die Wahl zwischen hervorragenden Smartphones haben will, scheint dabei leider nur nebensächlich zu sein. Denn wie so oft ist der Verbraucher lediglich ein Spielball.
Was Trump will und was Amerika macht
Dass der Handelsstreit zwischen den USA und China mittlerweile komplett aus dem Ruder gelaufen ist, sollte jedem klar sein. Dazu arbeitet Trump viel zu sehr an seiner Außendarstellung und der antizipierten Wiederwahl 2020. Dabei Unternehmen wie Huawei durch den Dreck zu ziehen ist jedoch wieder Mal eine typische Trump’sche Masche, um von seinen eigenen Problemen abzulenken. Huawei wird beschuldigt, im Auftrag der chinesischen Regierung via Smartphones die Nutzer weltweit – und damit auch in den Vereinigten Staaten – auszuspionieren.
Ist da was dran?
Wie so oft bei globalen Disputen werden wir es wohl nie wirklich verstehen oder herausfinden. China ist bekannt dafür, es mit Rechten – sowohl für Menschen als auch für Gegenstände – nicht sonderlich genau zu nehmen, es kann also durchaus sein, dass da was dran ist. Was allerdings überrascht ist, dass Huawei sich nicht ausreichend gegen die Beschuldigungen wehrt sondern eher einen anderen Weg einschreiten: sie ziehen sich sukzessive vom amerikanischen Markt zurück, unterstützt von der eigenen Regierung. Dies hat zur Konsequenz, dass Android-Nutzer bald Überraschungen erleben könnten. Denn der Gigant aus China hat nachweislich kein Interesse mehr daran, sich an dem langen Handelsstreit zu beteiligen, weswegen der Android-Markt in Kürze auf Updates von Huawei verzichten muss.
Google spielt mit Lizenzen
Denn wenn sie Trump in Silicon Valley auf eines verlassen kann, dann das die heimischen Tech-Riesen vor globalen Problemen oft zurückweichen, um sich selber nicht in eine unvorteilhafte Position zu manövrieren. Das heißt also, dass Google die Android Lizenz für Huawei auf dem US-Markt zurücknimmt, um nicht selber in die Schusslinie zu kommen. Denn diese ist immer noch in absoluter Reichweite, nachdem man erst im März eine Milliardensumme an die EU überweisen musste. Es ist also ein übliches Spiel mit Namen „Game of Thrones“, wer macht zuerst einen Schritt in die falsche (oder richtige) Richtung um sich auf dem umkämpften Markt der Smartphones entscheidend durchsetzen zu können. Huawei also scheint zumindest für den Moment raus zu sein aus dem Favoritenkreis, da der US-Markt bekanntermaßen der größte der westlichen Welt ist.
Was für Android-Kunden nun zählt
Hier genau ist der Haken: es steht noch immer in den Sternen. Android-Kunden die aktuell ein Huawei besitzen können sich nicht mehr uneingeschränkt darauf einstellen, dass ihre Dienste auch in Zukunft funktionieren. Es ist also scheinbar wie immer, wenn Trump sich irgendwo einmischt: die Dinge stellen sich erst später als wahr oder falsch heraus, genau wie er es sich vorstellt in dieser Welt.