Ketamin, früher vor allem als Schmerz- und Narkosemittel bekannt, dann als psychedelische Droge in Verruf geraten und heute neuer Hoffnungsträger bei der Behandlung schwerer Depressionen, ist eine Substanz mit vielen Gesichtern. Lesen Sie hier die häufigsten Fragen und Antworten zu diesem Wirkstoff.
Anwendung und Wirkung
Die Präparate aus werden in Injektionsfläschchen geliefert. Ein Pulver haben die meisten Apotheken nicht im Angebot. Die schmerzlindernde Wirkung hält ca. 20 Minuten an. Innerhalb dieses Zeitraums wird das Schmerzempfinden fast völlig unterdrückt.
Warum kann man nur flüssiges Ketamin kaufen?
Der Grund dafür, dass man in der Regel nur flüssiges Ketamin kaufen kann, liegt darin, dass es für den medizinischen Gebrauch ausschließlich als Injektionslösung benötigt wird. In diesem Zusammenhang wird es vor allem für die Einleitung einer Narkose sowie als Schmerzmittel verwendet. Personen, die den Wirkstoff als Droge verwenden, berichten, dass sie die Flüssigkeit im Backofen oder in der Mikrowelle vorsichtig erhitzen, bis sie verdampft und ein reines Pulver übrig bleibt.
Macht Ketamin abhängig?
Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass dieser Wirkstoff zu einer körperlichen Abhängigkeit führt. Bei häufiger Anwendung kann er aber psychisch abhängig machen. Ausgeprägtes Craving und Entzugssymptome wie Angst und Zittern führen dann vielfach zu weiterem Konsum. Da zudem eine rasche Toleranzentwicklung stattfindet, ist bei wiederholtem Konsum eine Dosissteigerung notwendig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Bei Dauerkonsum besteht die Gefahr, dass das Kurzzeitgedächtnis und das episodische Gedächtnis beeinträchtigt werden. Häufiger Konsum kann auch das zentrale Nervensystem beeinträchtigen.
Wie fühlt man sich auf Ketamin?
Bei hohen Dosen kann es zu extremen Zuständen bis hin zu Nahtoderfahrungen kommen. Man fühlt sich losgelöst vom eigenen Körper. Manche Konsumenten berichten von dem Gefühl, durch einen Tunnel auf ein helles Licht zuzugehen. Dieser durch die Droge hervorgerufene Dämmerzustand wird auch als „K-Hole“ bezeichnet. Wer Ketamin kaufen möchte, um es für psychonautische Experimente zu verwenden, sollte während der Wirkungsdauer keine heißen Getränke oder Speisen zu sich nehmen, da die Warnsignale des Körpers das Gehirn nicht mehr erreichen. Auch beim Hören von lauter Musik ist Vorsicht geboten: Da unter dem Einfluss der Droge die Wahrnehmung bestimmter Frequenzen nicht mehr möglich ist, sind bleibende Gehörschäden möglich. Der Rauschzustand hält in der Regel ein bis zwei Stunden an.
Gibt es ein Gegenmittel?
Es gibt leider kein echtes Gegenmittel, das in der Lage ist, die Wirkung sofort zu stoppen. Bei Unwohlsein nach dem Konsum oder Anzeichen einer Überdosierung sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine sinnvolle Medikation, um die Wirkung abzudämpfen, ist der Wirkstoff Midazolam. Dieses Medikament aus der Gruppe der Benzodiazepine reduziert Nebenwirkungen wie Halluzinationen und Unruhe.
Wo kann man Ketamin kaufen?
In Deutschland, in der Schweiz und in Österreich ist dieser Wirkstoff verschreibungspflichtig. Er fällt in diesen Ländern jedoch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. In der Apotheke ist dieser Wirkstoff für Privatpersonen nicht erhältlich, da er nur an Ärzte und Krankenhäuser abgegeben wird. Es ist ein seit vielen Jahren bekanntes Anästhetikum, das bei kleineren chirurgischen Eingriffen oder in der Notfallmedizin eingesetzt wird.
Warum wollen plötzlich so viele Menschen Ketamin kaufen?
Studien haben etwas sehr bemerkenswertes gezeigt: Das Medikament hat eine stark stimmungsaufhellende Wirkung. Das macht es für Menschen mit Depressionen interessant, denn bei klassischen Antidepressiva tritt dieser Effekt meist erst nach einigen Wochen ein. Darüber hinaus experimentieren viele Menschen mit psychoaktiven Substanzen. Obwohl die meisten Ärzte von einem solchen Gebrauch abraten, lassen sich einige Interessierte nicht davon abhalten. Auch von einer Verwendung als Partydroge ist schon berichtet worden, obwohl dies aufgrund der stark realitätsverzerrenden Wirkung eher nicht ratsam erscheint.
Quelle / weitere Informationen: Ketamin FAQ