Sa. Mai 18th, 2024

Berlin (ots) – 150 Euro Corona-Zuschlag sollen Menschen bekommen, die auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen sind. Wohlgemerkt einmalig. Nach einem Jahr Coronakrise. 150 Euro geteilt durch zwölf ergibt gerade einmal 12,50 Euro pro Monat. Hilfe, die diesen Namen auch verdient, sieht wahrlich anders aus. Zumal die Coronakrise beileibe ja noch nicht vorbei und dieser kümmerliche Zuschlag noch durch eine zusätzliche bisher nicht absehbare Anzahl an Monaten zu teilen ist.

So ist das Ganze wohl besser als billiger – im wahrsten Sinne des Wortes – Versuch zu bezeichnen, sich eines angesichts der langen Zeit des Nichtstuns offenbar lästigen Themas zu entledigen. Dass sich das Verhalten der Bundesregierung gegenüber den einkommensschwachen Menschen hierzulande auch in der Pandemie in die mittlerweile schon schlechte Tradition des absoluten Kleinhaltens einreiht, ist nur deswegen überraschend, weil auch Regierungspolitiker in den vergangenen Monaten oft das Wort Solidarität bemüht haben.

Zum Glück gibt es Organisationen, die diese Solidarität pflegen, Sozialverbände, Gewerkschaften, Linkspartei und andere, ohne deren Druck vermutlich nicht einmal dieses nun beschlossene Tröpfchen auf einen Lavastrom zustande gekommen wäre. Gefordert hatten sie wesentlich mehr – nicht nur einen Zuschlag, der den Menschen tatsächlich weiterhilft, sondern auch, dass die Regelsätze endlich zu einem menschenwürdigen Dasein reichen.

So harsch wie nun die Kritik am 150-Euro-Zuschlag ausfällt, so energisch wird hoffentlich der Kampf für die Interessen der Ärmeren in dieser Gesellschaft fortgesetzt. Dass die Bundesregierung jedenfalls mit diesem Alibi-Almosen durchkommt, darf nicht passieren.

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Laura Jahn

Von Laura

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