Di. Mai 28th, 2024

Wiesbaden (ots) – – Verdienste vollzeitbeschäftigter Fachkräfte wie Gesundheits- und Krankenpfleger/

-innen stiegen um 32,9 %; bei Fachkräften in Pflegeheimen waren es 38,6 %

– Schicht- und Wochenendarbeit sind in der Pflege die Regel

– Interesse an Pflegeausbildung hat zugenommen: 39 % mehr Anfänger/-innen im Jahr 2019 als zehn Jahre zuvor

– Zahl der anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse in der Krankenpflege seit Jahren gestiegen

Schon vor der Corona-Krise herrschte ein Mangel an Pflegekräften in Deutschland. Seit Ausbruch der Pandemie mehren sich jedoch die Berichte über Personalmangel und überlastete Pflegefachkräfte in Kliniken und Heimen sowie die Forderungen nach einer besseren Bezahlung für die Pflegenden. Die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste für vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern und Heimen, zu denen auch Pflegefachkräfte zählen, sind in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Drittel gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verdienten etwa vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern, wie Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger, im Jahr 2020 brutto 32,9 % mehr als noch 2010. Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum im gleichen Umfang (+32,8 %), bei Fachkräften in Pflegeheimen fiel der Anstieg mit 38,6 % noch etwas höher aus. In allen drei Gruppen stiegen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker an als in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen) mit 21,2 %.

Bruttoverdienste in der Pflege 2020 erstmals höher als in der Gesamtwirtschaft

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger verdienten im Jahr 2020 im Durchschnitt 3 578 Euro brutto im Monat. Fachkräfte in Pflegeheimen kamen auf durchschnittlich 3 363 Euro, jene in Altenheimen, darunter Altenpflegerinnen und -pfleger, auf 3 291 Euro. Die Unterschiede sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden. Über einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege wird derzeit debattiert. Insgesamt verdienten alle drei Gruppen im vergangenen Jahr erstmals mehr als Beschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen), die durchschnittlich 3 286 Euro im Monat bekamen. Allerdings war die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung 2020 stark durch den vermehrten Einsatz von Kurzarbeit im Zuge der Corona-Krise beeinflusst. In den Vorjahren hatten die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Pflegeheimen (2019: 3 203 Euro) und Altenheimen (2019: 3 116 Euro) stets unter denen in der Gesamtwirtschaft (2019: 3 327 Euro) gelegen. Allein die Fachkräfte in Krankenhäusern hatten jeden Monat durchschnittlich mehr auf dem Gehaltszettel als jene in der Gesamtwirtschaft (2019: 3 502). Für angelernte oder ungelernte Pflegekräfte fallen die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste deutlich geringer aus.

Überwiegender Teil der Pflegekräfte arbeitete 2019 in Heimen

1,41 Millionen Menschen waren 2019 in Deutschland mit der Pflege, Betreuung oder Unterstützung Pflegebedürftiger beschäftigt. Gut zwei Fünftel von ihnen arbeiteten in Pflegeheimen (593 000), etwa ein Viertel in ambulanten Pflegediensten (361 000) sowie gut ein Drittel im Pflegedienst in Krankenhäusern (458 000).

74 % der Kranken- und 79 % der Altenpfleger/-innen arbeiten regelmäßig am Wochenende

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Laura Jahn

Von Laura

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