So. Jun 2nd, 2024

Leipzig (ots) – Erstmals seit über 100 Jahren wird es in Deutschland wieder eine jüdische Militärseelsorge geben. Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla wird am 21. Juni um 15.00 Uhr in der Leipziger Synagoge in das Amt als erster Militärbundesrabbiners der Bundeswehr eingeführt. Die Veranstaltung wird per Livestream unter www.mdr.de übertragen und ist anschließend in der ARD MEDIATHEK abrufbar. Einen aktuellen Bericht von der Einführung des ersten Militärrabbiners gibt es 19.00 Uhr im MDR SACHSENSPIEGEL.

Zur Feierstunde in der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig werden u. a. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie der evangelische und der katholische Militärbischof erwartet.

„Es geht auch darum, mit jüdischen Militärseelsorgern Menschen in der Bundeswehr zu haben, die im sogenannten lebenskundlichen Unterricht ganz authentisch über Judentum und jüdisches Leben berichten können“, betont der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

„Wir haben immer noch diese historischen Reflexe, dass es für eine jüdische Person komisch ist, in der deutschen Bundeswehr zu dienen. Aber wir können sehen, dass sich die Welt geändert hat. Unser Ziel ist, dass es normal für einen jüdischen Soldaten ist, in der Bundeswehr zu dienen“, sagt der künftige Militärrabbiner Zsolt Balla.

Das Militär ist für Zsolt Balla kein Neuland, denn er wurde 1979 in Ungarn als Sohn eines Offiziers geboren. Balla wuchs atheistisch auf. Erst vor dem Ingenieursstudium entdeckte er seine jüdischen Wurzeln und schrieb sich am orthodoxen Rabbinerseminar in Berlin ein. Seit zwölf Jahren ist er Gemeinderabbiner in Leipzig und seit 2019 zudem Landesrabbiner von Sachsen. Seiner Gemeinde wird der 42-Jährige erhalten bleiben. Balla bleibt außerdem Vorsitzender der Orthodoxen Rabbinerkonferenz.

Weitere Informationen zur Amtseinführung und zur Person des ersten Militärrabbiners gibt es in der aktuellen Berichterstattung im MDR und unter www.mdr.de/juedisches-leben.

Pressekontakt:

MDR, Presse und Information, Kerstin Gensel-Dittmann, Tel.: (0341) 300 65 35, E-Mail: presse@mdr.de; Twitter: @MDRpresse

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