Do. Mai 9th, 2024

München, Deutschland (ots/PRNewswire) – Ärztinnen und Ärzte stehen im Kampf gegen COVID-19 an vorderster Front. Jedoch nicht alle haben durch den Dauereinsatz im Ausnahmezustand auch mehr Geld auf dem Konto: Über ein Drittel hatte im Jahr 2020 ein geringeres Einkommen, jede/r Zehnte ist sogar von massiven Einbußen betroffen. Das ergab der aktuelle Medscape Gehaltsreport. Dieser untersuchte, wie die Corona-Krise die finanzielle Situation und die Arbeitswirklichkeit von Niedergelassenen und Klinikärzten beeinflusst hat. Weitere Informationen unter: https://deutsch.medscape.com/gehaltsreport-2021

An der Medscape Umfrage nahmen rund 700 in Deutschland lebende Ärztinnen und Ärzte teil, etwa die Hälfte davon arbeitet in der Klinik. Sie beantworteten im Kontext der Corona-Pandemie zwischen November 2020 und Februar 2021 einen ausführlichen Online-Fragbogen mit Fokus auf Themen rund um Geld und Gehalt.

Über ein Drittel beklagt Verdiensteinbußen

Der Medscape Gehaltsreport 2021 dokumentiert erstmalig, wie die Corona-Krise das Einkommen von Medizinerinnen und Medizinern verändert hat. Über ein Drittel der an der Umfrage Teilnehmenden hat im Jahr 2020 weniger verdient als vor der Pandemie. Als Grund für die Einschnitte erachteten rund neun von zehn Befragten die Krise an sich.

Für beinahe die Hälfte aller Ärztinnen und Ärzte ist das Einkommen während der Pandemie allerdings gleichgeblieben. Jede/r sechste konnte sich sogar über eine Steigerung von 10% freuen. Allerdings offenbaren die Ergebnisse der Medscape Umfrage deutliche Unterschiede zwischen Klinik und Praxis: Mussten unter den Niedergelassenen 52% Einbußen verkraften, waren es nur 17% der Klinik-Angestellten.

Viele Ärzte waren durch Corona gezwungen, zusätzlichen Aufwand zu betreiben. Niedergelassene gaben zum Beispiel laut Umfrage durchschnittlich 2.400 Euro für Schutzkleidung aus. Fast alle (92%) boten in den ersten Wellen der Pandemie auch Corona-Tests an, bei denen aber 4 von 10 Ärzten draufzahlten.

“In den Kommentaren nannten Umfrageteilnehmer auch Bonuskürzungen, Abnahme der Privatliquidationen und IGeL-Leistungen, Praxisschließungen aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen sowie Überstunden als Gründe für die finanziellen Einbußen”, erläutert Claudia Gottschling, Editorial Director von Medscape Deutschland.

Verhaltener Optimismus

28% der Ärztinnen und Ärzte, die im Zuge der Pandemie einen Einkommensverlust hinnehmen mussten, glaubten, dass sie in einem Jahr wieder ihr altes Lohn-Niveau erreicht haben werden. Beinahe jede/r zweite Befragte schätzte, dass dies eher zwei bis drei Jahre dauern wird.

Große Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Über alle Fachrichtungen hinweg verdienten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland im Durchschnitt vor Steuern 150.000 Euro pro Jahr. Allerdings wichen einige Gruppen erheblich von diesem Mittelwert ab. Der größte Unterschied fand sich zwischen in Vollzeit tätigen Männern und Frauen: Letztere verdienten fast 30% weniger als ihre männlichen Kollegen.

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