Fr. Apr 26th, 2024

Berlin (ots) – Auftragsstudie Goldmedia: Bei Reduzierung der Auszahlungsquote aufgrund einer 5,3 %-Einsatzsteuer beläuft sich der Kanalisierungseffekt der neuen Glücksspielregulierung bei Online-Spielautomaten auf rund 51 Prozent. Rund 49 Prozent könnten damit auf den Schwarzmarkt entfallen.

Eine Online-Umfrage der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia im Auftrag von Entain plc (bwin), Flutter Entertainment plc (Pokerstars.eu) und Greentube Internet Entertainment Solutions GmbH (Novomatic AG) unter rd. 600 Nutzern von Online-Spielautomaten-, -Casino- und -Pokerangeboten (Online-Gaming) in Deutschland ergab, dass bei einer steuerbedingten Reduzierung von Auszahlungsquoten von Online-Spielautomaten rund 50 Prozent der Nutzung dieser Spielform auf nicht-lizenzierte Angebote entfallen könnte.

Hintergrund: Neue Glücksspielregulierung und Besteuerung

Am 1. Juli 2021 tritt in Deutschland ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, mit dem erstmals hierzulande regulierte virtuelle Automatenspiele, Online-Casinospiele und Online-Poker bundesweit erlaubt werden. Private Unternehmen dürfen ausschließlich virtuelle Automatenspiele und Online-Poker anbieten. Ziel dieser Regulierung ist es, den Markt hin zu in Deutschland lizenzierten und staatlich kontrollierten Angeboten zu kanalisieren. Bereits seit letztem Jahr werden die neuen Vorschriften sinngemäß für regulierungswillige Glücksspielangebote angewendet. Gleichzeitig sieht ein Gesetzesentwurf, der nach Beschluss des Deutschen Bundestages noch vor Juli 2021 in Kraft treten soll, für lizenzierte Angebote zukünftig eine Steuer von 5,3 Prozent auf alle Spieleinsätze vor.

Sinkende Auszahlungsquoten bei regulierten Angeboten zu erwarten

Die geplante Einsatzsteuer könnte nach Angaben von Anbietern unter anderem dazu führen, dass lizenzierte Online-Gaming-Angebote ihre Auszahlungsquoten für virtuelles Automatenspiel von heute rd. 96 Prozent auf rd. 90 Prozent senken müssen. Unregulierte Plattformen, die sich nicht der deutschen Besteuerung unterwerfen, werden zukünftig weiterhin Auszahlungsquoten von rd. 96 Prozent anbieten und bewerben können.

Auszahlungsquoten für Spieler wichtiger als deutsche Lizenz

Die heute veröffentlichte Studie “Nutzung von Online-Casino und Online-Poker in Duldungs- und Regulierungsphase” zeigt auf Basis der Online-Spieler-Befragung, dass aktuell 73 bis 75 Prozent der regelmäßigen Nutzung von Online-Gaming auf Angebote entfallen, die sich grundsätzlich an die neuen Regulierungsvorgaben halten. Rund 25 bis 27 Prozent der Nutzung entfallen nach Angaben der Befragten auf nonkonforme Angebote.

In der Studie wurden die Auswahlpräferenzen der Spieler für Online-Gaming-Angebote mit Schwerpunkt “Virtuelles Automatenspiel” ermittelt. Ergebnis ist, dass für die Spieler in Deutschland Auszahlungsquoten wichtiger sind als eine deutsche Lizenz und die damit verbundenen Sicherheitsaspekte.

Nutzeranteil regulierter Angebote fällt lt. Marktsimulation auf 51 %

Die darauf aufbauende Marktsimulation ergab: Regulierungskonforme Angebote könnten bei Reduzierung der Auszahlungsquote über 30 Prozent ihrer aktuellen Nutzeranteile verlieren. Damit würde der aktuelle Nutzungsanteil der konformen Online-Gaming-Anbieter von virtuellem Automatenspiel von heute 73 Prozent zukünftig auf 51 Prozent fallen.

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