Fr. Mai 3rd, 2024

Berlin (ots) – Es hat sich abgezeichnet: Weil Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) seit zwei Wochen nicht bereit ist, bei der Frage der Schulöffnungen nachzugeben, klagt nun die erste Schülerin – vertreten durch einen Anwalt – auf die Rückkehr zum Regelbetrieb. Völlig zu recht.

Berlins Bildungssenatorin verweigert den Kinder und Jugendlichen die Rückkehr in die Schule mit dem Verweis darauf, dass in sechs Wochen, also Ende Juni, die Sommerferien beginnen würden.

Sechs Wochen mögen im Leben einer Bildungssenatorin eine kurze Zeit sein, nicht aber im Leben von Kindern und Jugendlichen, die seit 14 Monaten in der Pandemie festhängen, die seit Monaten keinen normalen Schulunterricht mehr erlebt haben, die ihre Freunde und Klassenkameraden nicht mehr treffen konnten.

Auch der Hinweis der Senatorin, es gebe jetzt ja Wechselunterricht, verkennt die Lebenswirklichkeit der Familien. In der Zeit, in der die Kinder dann nämlich nicht in der Schule, sondern zu Hause sind, müssen die Eltern für sie eine Betreuung organisieren oder selbst zu Hause bleiben.

Diesen Stress mutet Scheeres den Familien zu, während sie gleichzeitig die Schulleitungen und Lehrer davor schützt, vor den Sommerferien noch einmal den Schulbetrieb anders zu organisieren.

Der Verdacht liegt nahe, dass Scheeres keinen Ärger mehr mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will, die eine Öffnung der Schulen ebenfalls ablehnt. In vier Monaten, nach der Abgeordnetenhauswahl, endet die Amtszeit von Scheeres.

Sie hatte ja von sich aus schon angekündigt, dass sie nicht länger Schulsenatorin bleiben will. Das ist ein Trost – wenn auch ein schwacher für die Kinder und Jugendlichen, die jetzt so gerne in die Schule zurück möchten.

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