2023 muss die Erhöhung des Pflegegeldes auf die Tagesordnung der Bundesregierung!
Sonst drohen mindestens zwei weitere Jahre ohne Anpassung – zu Lasten der Schwächsten unserer Gesellschaft
Um Pflegebedürftige und deren Familien wirksam zu entlasten wäre es dringend erforderlich das Pflegegeld zu erhöhen. Die Kosten in den Pflegeheimen, nicht nur in Deutschland, sind in den vergangenen zwei Jahren besonders stark gestiegen. Erhöhungen um 500 bis 600 Euro im Monat waren der Normalfall. Die Gründe waren die steigende Inflation, die drastisch gestiegenen Energiekosten und die Lohnerhöhungen für das Pflegepersonal. Der Eigenanteil für die Unterbringung in einem Pflegeheim in Deutschland beträgt 2.248 Euro im Juli 2022. Das sagen Zahlen des Verbandes der Ersatzkassen (Vdek), zum Teil steigt der Eigenanteil auch auf 3.000 Euro.
Das Pflegegeld ist seit mehr als 5 Jahren nicht erhöht worden. Sollte die Bundesregierung auch 2023 keine Entscheidung über das Pflegegeld treffen, wird es auch über das Jahr 2024 hinaus nicht erhöht. Also mindestens 2 weitere Jahre ohne notwendige Anpassung. Frühestens 2025 wäre dann eine Erhöhung möglich, sofern dann 2024 eine Entscheidung getroffen wird. Seit 2017 gab es keine Pflegegelderhöhung und das Budget bleibt seither unverändert auf dem gleichen Niveau:
Pflegegrad | Pflegegeld (monatlicher Betrag) |
2 | 316 Euro |
3 | 545 Euro |
4 | 728 Euro |
5 | 901 Euro |
Auch in den Pflegeheimen in Tschechien, der Slowakei, Polen und Ungarn sind diese Kosten rasant angestiegen und auch dort wurden Preiserhöhungen notwendig. Mit 200 bis 300 Euro im Monat fielen diese noch relativ moderat aus im Vergleich zu Deutschland. Der Preisvorteil von Altenheimen in Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern hat sich durch diese Preisanpassungen aber weiter zugunsten der osteuropäischen Seniorenheime verschoben. Ein Platz in einem Pflegeheim oder einer Seniorenresidenz in den angrenzenden Ländern Slowakei, Polen, Ungarn und Tschechien ist seit der Energiekrise aus finanzieller Sicht noch einmal interessanter geworden.
Viele Seniorinnen und Senioren sind trotzdem an der Grenze der Finanzierbarkeit angekommen und nicht wenige stellen sich die Frage wie sich die Preise noch entwickeln werden und wie sie das stemmen sollen. Eine Erhöhung des Pflegegeldes ist also mehr als dringend notwendig. Es ist anzunehmen, dass es auch 2023 zu Preissteigerungen kommen wird, um die gestiegenen Preise und Kosten abzufedern. Die Pflegebedürftigen brauchen eine spürbare Entlastung!
Schreiben Sie Ihren örtlichen Mandatsträgern und teilen Sie diesen Beitrag damit die Schwächsten in unserer Gesellschaft Gehör finden.
Fordern Sie, dass die Bundesregierung das Pflegegeld noch in diesem Jahr auf die Tagesordnung setzt damit die Versicherten wenigstens 2024 mit einer Erhöhung planen können.
Artur Frank