Mo. Jun 17th, 2024
Dortmund (ots) – Lfd. Nr.: 0301

Eine attraktive Innenstadt, viele spannende Großveranstaltungen, ein umfassendes ÖPNV-Netz. Dortmund zieht an – leider nicht nur Touristen und Besucher, sondern auch Taschendiebe, die hier zahlreiche Tatgelegenheiten finden. Aus diesem Grund beschäftigen sich bei der Polizei Dortmund mittlerweile zwei Ermittlungskommissionen mit den Tätern.

Bereits seit 2014 sind die Beamtinnen und Beamten der Ermittlungskommission (EK) “Tasche” im Einsatz. Im September 2015 hat Polizeipräsident Gregor Lange eine zweite EK eingesetzt. Der Grund: Erkenntnisse, die die Ermittler der EK “Tasche” während ihrer Arbeit gesammelt haben. Denn diese machten unter den Taschendieben eine bestimmte, sehr aktive Tätergruppe aus. Immer mehr Taschendiebstähle werden demnach durch Personen nordafrikanischer Herkunft begangen. Meist sind sie zwischen 15 und 25 Jahre alt und schlagen vor allem in der Innenstadt zu – selten als Einzeltäter, häufig in kleinen Gruppen. Oft erlangen sie Diebesgut mit der so genannten “Antanz-Masche”. Ihre Beute: Mobiltelefone und Geldbörsen. Diesen Tätern widmen sich nun die Beamtinnen und Beamten der Ermittlungskommission “Maghreb”.

Und diese können nach fünf Monaten Tätigkeit bereits einige Erfolge verbuchen. Alleine im Rahmen eines Umfangverfahrens, über das wir in der Pressemitteilung Nr. 1634 bereits im vergangenen Jahr berichtet haben, ermittelte die EK insgesamt 35 Tatverdächtige. Gegen zehn Verdächtige konnte Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Taschendiebstahls erwirkt werden. Ebenso erging Haftbefehl gegen zwei Hehler aus der Nordstadt. 60 Straftaten klärten die Ermittler damit auf.

Insgesamt konnte die EK im Rahmen ihrer gesamten Tätigkeit bislang 30 Taschendiebe und Räuber nordafrikanischer Herkunft in Untersuchungshaft bringen.

Bei ihren Ermittlungen gehen die EK-Mitglieder nicht nur gegen Taschendiebe vor. Häufig werden von diesen Tätern auch Raubstraftaten, Gepäckdiebstähle oder Diebstähle aus Fahrzeugen begangen. So wie beispielsweise von zwei jungen Männern, die die Ermittlungskommission derzeit im Blick hat. Aktuell weisen die Ermittler ihnen 18 Taten im Innenstadtbereich zu. Ihre Vorgehensweise: Sie lenken Fahrzeugführer ab, die auf einem öffentlichen Parkplatz ein Ticket ziehen oder gerade im Begriff sind aus ihrem geparkten Fahrzeug auszusteigen. Dabei verwickelt einer der beiden Täter den Fahrzeugführer bewusst durch Fallenlassen eines Schlüssels oder eines anderen Gegenstandes in ein Gespräch. Der zweite Täter entwendet währenddessen unbemerkt aus deren unverschlossenen Fahrzeugen Geldbörsen, Mobiltelefone oder Handtaschen. Die EK “Maghreb” hat es mittlerweile geschafft, gegen das Duo (20 und 22 Jahre alt, beide aus Marokko) Haftbefehle zu erwirken.

“Diese ersten Erfolge zeigen mir erneut, wie wichtig die Einsetzung derartiger Ermittlungskommissionen ist”, sagt Polizeipräsident Gregor Lange. “Ihre zentralisierte Arbeit macht es erst möglich, Tatzusammenhänge und Serien zu erkennen sowie die Strukturen hinter Straftaten zu erhellen und aufzudecken. Denn wichtig ist es, nicht nur Täter dingfest zu machen, sondern möglichst auch ihr Umfeld zu zerschlagen oder zu schwächen.”

Gregor Lange betont, dass sich die Arbeit der Polizei nicht nur auf die Ermittlungen gegen diese Tätergruppierung beschränke. “Mit vielen Schwerpunkt- und Präsenzeinsätzen gegen Straßenkriminalität halten wir den Kontrolldruck hoch. Wir leisten zudem mit unserem Kommissariat für Vorbeugung in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern Präventivarbeit.” Das Problem lösen könne allerdings die Polizei nicht alleine: “Vielmehr müssen alle beteiligten Institutionen zusammenarbeiten, damit diese Menschen aufgrund von ungeklärtem Aufenthaltsstatus, Chancen- und Perspektivlosigkeit gar nicht erst zu Straftätern werden.”

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang noch einmal:

Taschendiebe setzen häufig auf die Ablenkung ihrer Opfer. Beispielsweise durch Antanzen oder Umarmen lenken sie die Aufmerksamkeit der Betroffenen weg von ihrer Hand-, Jacken- oder Hosentasche. So können die Diebe zugreifen und ihre Beute ergattern. Meist agieren die Täter arbeitsteilig zu zweit oder zu dritt.

Gedränge und Menschenmengen spielen den Tätern in die Karten. Seien Sie also gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln (zum Beispiel bei Ein- und Ausstieg), an Bahnstationen, bei Veranstaltungen und in Fußgängerzonen wachsam!

Die Beamtinnen und Beamten stellen gerade im Bereich der Dortmunder Innenstadt mittlerweile vermehrt Diebstähle aus Fahrzeugen fest. Auch dabei setzen die Täter auf Ablenkung. Seien Sie daher wachsam: Lassen Sie Ihr Auto nie unverschlossen stehen – auch nicht für wenige Minuten. Lassen Sie Ihre Wertsachen nicht unbeobachtet auf dem Fahrer- oder Beifahrersitz liegen!

Wichtig in allen Fällen: Verständigen Sie sofort die Polizei, wenn Sie Opfer eines Taschendiebstahls/einer Straftat geworden sind, damit die Beamten möglichst schnell reagieren können. Melden Sie sich jedoch auch bei der Polizei, wenn es lediglich zu einem Tatversuch gekommen ist! Nur so erhalten die Beamten Hinweise auf Schwerpunkte und mögliche Serien.

Siehe auch: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/3178225

Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund Pressestelle Nina Vogt Telefon: 0231-132 1026 Fax: 0231-132 9733 E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de http://www.polizei.nrw.de/dortmund/

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