So. Jun 16th, 2024
Essen (ots) – 45117 E/ 45468 MH: Nahezu täglich könnte das Essener Polizeipräsidium über Fälle von Trickbetrügereien berichten. Aufgrund der Vielzahl der angezeigten Straftaten hat es den Anschein, dass immer mehr Individuen eine lukrative kriminelle Karriere als Trickdieb oder als Trickbetrüger anstreben.

Die meisten der hier skizzierten Taten blieben ohne finanzielle Verluste für die Angerufenen, jedoch scheint die Chance auf umfangreiche Beute für viele Straftäter sehr verlockend, was wir durch unsere “ironisch-sarkastische Überschrift” unterstreichen wollen.

Obwohl meist ältere Mitbürger bewusst als vermeintlich leichte Opfer ins Visier der Täter genommen werden, treffen die Folgen oft auch die Angehörigen und Freunde. Um ihre gesamten Ersparnisse und den in Ehren gehaltenen Familienschmuck gebracht, sind manche Senioren nicht mehr Willens und in der Lage, ihre Altenzeit weiter unbeschwert zu leben. Oft können sie ihren nächsten Angehörigen aus Scham nicht über ihren Verlust berichten. Die Dunkelziffer dieser Art von Straftaten dürfte entsprechend hoch sein, was die nachfolgende, unvollständige Auflistung von polizeibekannten Straftaten vom gestrigen Mittwoch (26. Juni 2019) nochmals unterstreicht:

– ab 10:50 Uhr riefen “falsche Polizisten” über 30 Mal ältere Bürger in Essen und Mülheim an. In meist ausgezeichnetem Deutsch ängstigten sie die Angerufenen und versuchten Auskünfte über Vermögen, Kontodaten und Lebensumstände zu erlangen, – ab 11:30 Uhr setzte sich die Anrufserie “falscher Microsoft-Mitarbeiter” vom Vortag fort, die mutmaßlich aus international agierenden Callcentern erfolgte. Die meist englischsprachigen Betrüger versuchten, mit ihrer Software die Kontrolle über die Computer der Angerufenen zu übernehmen, – gegen 13 Uhr freute sich im Essener Freisenbruch ein älteres Ehepaar nur kurz, als Mitarbeiter eines Anwaltes ihm einen Gewinn von 75.000 Euro ankündigte. Die 900 EUR Notargebühren zahlte das Ehepaar glücklicherweise nicht, – in Holsterhausen erschrak eine Essenerin über ihre Fernsehrechnung. Dutzende Fernseher hatten Betrüger über ihren Namen angemeldet, entsprechend hoch waren die Forderungen, – um 14 Uhr meldete sich die “Mitarbeiterin der Zentralbank” bei einer anderen Holsterhausenerin. Auch sie log und verlangte die Begleichung der ausstehenden Rechnungen, – nur 38.000 EUR gewann ein Mann aus Bredeney – die Überweisungsgebühr von mehreren hundert Euro zahlte auch er nicht, – falsche Polizisten meldeten sich bereits in der Nacht bei einer Mülheimerin. Geld und Schmuck im Wert von tausenden Euro vertraute die verunsicherte und verängstigte Dame den “falschen Polizisten” an, – nach dem angeblichen Alarm eines medizinischen Notrufes meldete sich um 2 Uhr der Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Erfolglos versuchte er dem schlaftrunkenen Mülheimer Informationen zu seinen Lebensumständen zu entlocken, was der aufgeweckte Mann sofort bemerkte und die Polizei informierte, – auf ein gewonnenes Gewinnversprechen fiel auch eine Mülheimerin gegen 14 Uhr nicht herein und drückte nicht, wie vom Anrufer gewünscht, eine bestimmte Taste an ihrem Telefon.

Das Essener Polizeipräsidium bittet die Opfer der zuvor genannten Straftaten um Verständnis für die Veröffentlichung, da aus polizeilicher Erfahrung die Bekanntmachung die beste Möglichkeit ist, andere Mitbürger vor ähnlichen Taten zu bewahren. Polizisten in Essen und Mülheim an der Ruhr werden auch weiter alles in ihren Kräften mögliche tun, Straftaten zu klären um die Beschuldigten den Staatsanwaltschaften und Gerichten überstellen zu können. Sie können uns dabei unterstützen, indem sie verdächtige Beobachtungen sofort dem polizeilichen Notruf 110 melden und auch bereits begangene Straftaten, vorbehaltslos der Polizei zur weiteren Klärung anvertrauen. /Peke

Rückfragen bitte an: Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr Pressestelle Telefon: 0201-829 1065 (außerhalb der Bürodienstzeit 0201-829 7230) Fax: 0201-829 1069 E-Mail: pressestelle.essen@polizei.nrw.de

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