Mi. Mai 15th, 2024

Das Wetter wird besser und wärmer, und damit einhergehend machen auch die Motorradfahrer ihre Maschinen wieder startklar und sind zunehmend auf den Straßen unserer Region unterwegs. An sonnigen Tagen juckt es dabei viele Biker in der Gas-Hand. Leider endete nicht jede Fahrt folgenlos, sodass die Polizei dieses Jahr bereits mehrere zum Teil folgeschwere Unfälle verzeichnen musste.

So bezahlte erst Mitte April ein Motorradfahrer im Bereich Argenbühl einen möglichen Fahrfehler mit seinem Leben. Der Mann war mit seiner Maschine in einer langgezogenen Rechtskurve auf die Gegenfahrspur geraten, wo er mit einem entgegenkommenden Pkw kollidierte. Er erlag noch am gleichen Tag in einer Klinik seinen schweren Verletzungen.

In diesem Zusammenhang appelliert das Polizeipräsidium Ravensburg auch dieses Jahr wieder an die Vernunft der Biker und mahnt zur besonnenen und vorsichtigen Fahrweise. Aber auch andere Verkehrsteilnehmer werden wieder um besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme gebeten. Die geringe Fahrzeuggröße der sich jetzt wieder auf den Straßen tummelnden Zweiradfahrer ist oft die Ursache dafür, dass sie übersehen werden oder dass deren Geschwindigkeit unterschätzt wird. Derartige Fehleinschätzungen und daraus resultierende Unfälle sind mangels “Knautschzone” leider sehr oft folgenschwer.

Auch in diesem Jahr wird insbesondere die Verkehrspolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Ravensburg wieder an beliebten Motorradstrecken und Unfallschwerpunkten Kontrollen durchführen. Neben der Überwachung der gefahrenen Geschwindigkeiten nehmen geschulte Polizeibeamte die Zweiräder unter die Lupe, um den technischen Zustand der Bikes zu überprüfen. Auch die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben der jeweils aktuellen Corona-Verordnung wird kontrolliert. Dabei werden festgestellte Verstöße konsequent geahndet und die Fahrerinnen und Fahrer in verkehrserzieherischen Gesprächen auf die möglichen Folgen ihres mitunter gedankenlosen Tuns hingewiesen.

Anwohner insbesondere an für Motorradfahrer reizvollen Strecken beschweren sich regelmäßig und durchaus berechtigt über Lärmbelästigungen. Permanentes Hin- und Herfahren, laute und zum Teil manipulierte Abgasanlagen sowie hochdrehende Motoren sind ein immer wiederkehrendes Ärgernis. Nicht alle Biker sind gleichermaßen für diesen Unmut verantwortlich. Im Gegenteil: viele frönen ihrem Hobby mit Leidenschaft und nehmen trotzdem Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer und Anwohner. Leider genügt aber schon das rücksichtslose Verhalten einiger Weniger, um alle Biker in Verruf zu bringen. Ein vernünftiges Betätigen der Gas-Hand sollte für ein sozialverträgliches Ausüben des Hobbies daher selbstverständlich sein.

Auch die Unfallzahlen des Vorjahres zeichneten erneut ein klares Bild. Im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg waren 2020 insgesamt 351 Motorradunfälle zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr stieg diese Gesamtzahl damit um mehr als sieben Prozent spürbar an. Auch die Zahl der Motorradunfälle mit Personenschaden nahm im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Neun Motorradfahrer verunglückten tödlich, was zwar ein minimaler Rückgang zum Jahr 2019 darstellt, diese Zahl liegt jedoch um die Hälfte höher als der Jahresdurchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Von den 351 Motorradunfällen im Präsidiumsbereich wurden 193 jeweils durch die Motorradfahrer selbst verursacht, was etwa 55 Prozent entspricht. Bei fünf der neun tödlichen Unfälle war jeweils der Motorradfahrer der Unfallverursacher: Bei drei dieser Unfälle lag die Ursache in einer der Örtlichkeit nicht angepassten Geschwindigkeit, ein Unfall resultierte aus einem Fehler beim Überholen und bei einem Weiteren erkannte der Zweiradfahrer einen vor dem Abbiegen wartenden Pkw zu spät, überbremste und kam zu Fall.

Jedes Jahr aufs Neue steigt mit der Zahl der Motorradfahrer auf den Straßen auch die Zahl der Motorradunfälle wieder an. Gerade zu Saisonbeginn lauern besondere Gefahren.

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Laura Jahn

Von Laura

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