Fr. Mai 24th, 2024

Heidelberg (ots) –

Es ist ein schwaches Licht der Hoffnung im Dunkel des Krieges: Wenn sich an diesem Donnerstag die Außenminister Russlands und der Ukraine gemeinsam mit ihrem türkischen Amtskollegen in Antalya treffen, deutet sich zum ersten Mal seit Beginn der Kämpfe die Bereitschaft an, ernsthaft über Lösungen zu sprechen, statt sich nur gegenseitig zu drohen. Die russischen Bedingungen, dass sich die Ukraine für neutral erklärt, die annektierte Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennt, sind zwar bisher ein zu hoher Preis für Kiew – aber wenigstens eine Möglichkeit, die Zerstörung des Landes und das Sterben von Zivilisten zu beenden. Russlands Präsident Wladimir Putin wiederum muss genug vorweisen können, um den Blutzoll des Krieges und die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen zu rechtfertigen. Zwar muss den Äußerungen Moskaus nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre mit größtem Misstrauen begegnet werden. Doch scheinen das geschlossene Auftreten des Westens sowie die weitreichenden Sanktionen Putin ebenso überrascht zu haben, wie der entschlossene Widerstand der Ukraine. Es geht daher inzwischen auch für ihn darum, seine Macht und die Zukunft seines Landes zu sichern. Ob der entrückte Kremlherrscher für solch rationale Argumente aber überhaupt noch zugänglich ist, muss sich freilich erst zeigen.

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Rhein-Neckar-Zeitung
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Laura Jahn

Von Laura

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