Fr. Apr 19th, 2024

Köln (ots) – Die Unionsparteien fallen im RTL/ntv-Trendbarometer um weitere drei Prozentpunkte auf 26 Prozent. So weit unten stand die CDU/CSU zum ersten Mal im Februar 2000, nach der Kohl’schen Spendenaffäre. Noch schlechter war der Wert lediglich im Juni 2019, kurz nach der Europawahl. Dabei sinkt die CDU in ihrem Wahlgebiet (Bundesrepublik ohne Bayern) stärker als ihre Schwesterpartei: Gegenüber ihrem Wahlergebnis 2017 haben die Christdemokraten acht Prozentpunkte verloren und liegen jetzt bei 24 Prozent. Die CSU verlor gegenüber 2017 vier Prozentpunkte und erreicht momentan 35 Prozent. Die FDP hat um zwei Prozentpunkte zugelegt, die Grünen gewannen einen Prozentpunkt. Bei den übrigen Parteien ändert sich nichts.

Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 26 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 16 Prozent (20,5%), FDP 10 Prozent (10,7%), Grüne 22 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 10 Prozent (12,6%). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 21 Prozent unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Einbußen muss die Union auch bei der Frage nach der Kompetenz der Parteien hinnehmen: Die CDU/CSU verliert innerhalb einer Woche neun Prozentpunkte. 18 Prozent sehen derzeit in ihr noch die Partei, die mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird. Von den Grünen denken das 9, von der SPD 7 und von einer der übrigen Parteien 8 Prozent. 58 Prozent trauen keiner Partei politische Kompetenz zu.

Grün-Rot-Gelb könnten regieren

Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, wären die Grünen die großen Gewinner: Sie würden als einzige Partei mehr Abgeordnete (plus 104) ins Parlament entsenden als bei der Bundestagswahl 2017. Größter Verlierer wäre, mit minus 41 Abgeordneten, die Union. Nach einer Wahl würden derzeit 718 Abgeordnete in den neuen Bundestag einziehen. Die CDU/CSU bliebe mit 205 Parlamentariern die stärkste Fraktion, gefolgt von den Grünen (171) und der SPD (124). FDP und AfD kämen derzeit auf jeweils 78, die Linke auf 62 Abgeordnete.

Für eine regierungsfähige Mehrheit werden 360 Sitze benötigt. Schwarz-Grün käme auf 376 Mandate, eine “Ampel”-Koalition aus Grünen, SPD und FDP hätte 373 Mandate. Weder für die derzeit regierende Koalition aus CDU/CSU und SPD (zusammen 329 Mandate) noch für ein grün-rot-rotes Bündnis (357 Mandate) würde es für eine Regierungsbildung reichen.

Kanzlerpräferenz: Habeck und Baerbock vor Laschet – Söder bleibt am stärksten

In der Kanzlerfrage verliert der CDU-Vorsitzende Armin Laschet an Zuspruch: Sein Wert sinkt, wie der seiner Partei, um drei Prozentpunkte. Sein Konkurrent um die Kanzlerkandidatur der Union, Markus Söder, verliert lediglich einen Prozentpunkt und hat gegenüber allen derzeit denkbaren Konkurrenten den höchsten Zustimmungswert.

Gegen Grünen-Chef Robert Habeck und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz käme Söder auf 35 Prozent (minus 1). Für Habeck würden unverändert 20, für Scholz 16 Prozent (plus 1) votieren. Gegen die grüne Co-Vorsitzende Annalena Baerbock und Olaf Scholz käme Söder auf 37 Prozent. Baerbock und Scholz würden jeweils 16 Prozent erreichen.

Wäre Armin Laschet Kanzlerkandidat der Union, käme er auf 18 Prozent (minus 3). Habeck würde mit unverändert 22 Prozent ebenso vor ihm liegen wie Scholz mit 19 Prozent (minus 1). Auch Annalena Baerbock würde als Kanzlerkandidatin der Grünen mit 20 Prozent sowohl vor Scholz (19%) als auch vor Laschet (18%) liegen.

Baerbock oder Habeck? Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Grünen steht noch aus. Momentan schneidet Habeck sowohl im Vergleich zu Laschet und Söder als auch zu Scholz etwas besser ab als Baerbock. Beide verfügen bei Frauen über etwas höhere Sympathien als bei Männern. Bei den Grünen-Anhängern hat Habeck etwas größeren Rückhalt als Baerbock – 60 gegenüber 53 Prozent.

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