Sa. Mai 4th, 2024

Berlin/ Dresden (ots) – Die sächsische Gesundheitsministerin hat eingeräumt, dass durch die Umverteilung von Impfstoff in ihrem Bundesland einige Menschen mit Vorerkrankungen länger auf ihre Impfung warten müssten.

“Wir nehmen niemandem etwas weg”, bekräftigte Petra Köpping (SPD) am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin, “aber die Menge, die wir mehr haben, wollen wir vorrangig ins Vogtland geben.” Die SPD-Politikerin räumte ein, dass durch die Aufhebung der Impfpriorisierung Menschen aus der ersten Impfgruppe andernorts “vielleicht noch ein bisschen warten” müssten und es ein “klein wenig länger dauern könnte” als ursprünglich geplant, bis diese zum Zuge kommen. Ob durch diese Maßnahme Risikogruppen benachteiligt würden, sei eine “Frage der Abwägung”, angesichts der Tatsache, dass nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehe.

Das Land mache Gebrauch von der in der Impfverordnung vorgesehenen Möglichkeit, die Impfpriorisierung aufzuheben, um die Impfstoffe auf den betroffenen Hotspot-Landkreis umzuverteilen, begründete Köpping die Maßnahme. Im Kreis Vogtland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut zurzeit bei 227,4. Durch eine “Viel-Lieferung” des Vakzins Astra Zeneca sei es möglich – entgegen der von der Bundesregierung festgelegten Impfreihenfolge – dort alle Bürger zu impfen, “ohne dass wir in anderen Impfzentren Termine verschieben oder Impfungen absagen müssen”.

In Deutschland gibt es zurzeit acht Landkreise, die eine Inzidenz von mehr als 200 aufweisen. Alle liegen in Mitteldeutschland – in Sachsen, Thüringen und in Bayern. In den betroffenen Kreisen leben laut Wahlregister insgesamt rund 700.000 Menschen über 18 Jahre. Würde man die Impfpriorisierung in diesen Landkreisen aufheben – so wie Sachsen es im Vogtlandkreis getan hat – und alle Volljährigen durchimpfen, bräuchte man dafür rund 700.000 Impfdosen. Zum Vergleich: In Deutschland wurden zuletzt rund 225.000 Corona-Impfungen verabreicht.

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