Sa. Mai 4th, 2024

Saubere und effiziente Kochtechnologien für Mali

Internationales Verbundforschungsprojekt der TH Köln

Im Binnenstaat Mali in Westafrika wird größtenteils mit Brennholz gekocht. Dies führt zu Problemen: Neben einer zunehmenden Abholzung der Wälder kommt es zur gesundheitsschädlichen Rauchbildung in Innenräumen. Zudem ist die Sammlung von Brennholz zeitaufwändig und gefährlich. Die TH Köln entwickelt daher mit internationalen Projektpartnern mehrere Lösungen für alternative Kochtechnologien.

„Der Einsatz von Brennholz beim Kochen bringt viele Nachteile mit sich. Ziel unseres Vorhabens ist daher, einen Beitrag zur sauberen Kochtechnologie zu leisten, um der Bevölkerung Malis eine nachhaltige Lebensgrundlage zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Ramchandra Bhandari vom Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen der TH Köln. „Dazu werden wir eine ganze Reihe von Low-Tech-Lösungen umsetzen, die an die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaft angepasst werden sollen.“

Verbesserte Kochherde, Biogasanlage und Photovoltaik

In einem ersten Schritt werden jetzt Konzepte erstellt, um die traditionellen Öfen durch verbesserte Kochherde zu ersetzen. „In der Regel besteht eine Kochstelle in Mali aus zwei, drei kleinen Steinen, auf denen ein Topf steht – darunter wird dann befeuert“, erklärt Bhandari. „Wenn man diese Konstruktion zum Beispiel durch Metallbauteile umgestaltet, wird das Kochen mindestens dreimal so effizient.“ Für die optimierten Kochstellen sollen zudem Verfahren zur Brikettherstellung entwickelt werden. Dazu werden pflanzliche Reststoffe der lokalen Landwirtschaft als Ausgangsstoff verwendet.

Darüber hinaus möchten die Projektpartner eine Biogasanlage für private Haushalte, eine sogenannte Mini-Biogasanlage, entwickeln. Biogas ist in vielen Entwicklungsländern ein etablierter Brennstoff. Die Anlage soll mit Kuhdung und Abfällen aus Studierendenwohnheimen betrieben werden. Das vergorene Material wird wieder als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt und somit ein vollständiger Stoffkreislauf realisiert.

Pressemitteilung teilen:

Schreibe einen Kommentar